Der schwedische Millionär und Kunstsammler Peer Johannesson ist tot, bei einem Kanuausflug versagte angeblich sein Herz, bisher konnte die Polizei aber noch nicht die Leiche finden. Trotzdem lädt Johannessons Anwalt noch am selben Tag zur Testamentseröffnung und die Witwe (Gisela Trowe) weiß von nichts. Vier Männer werden nach Växjö eingeladen, um der der Testamentsveröffnung beizuwohnen, doch als drei der vier Männer (Gerlach Fiedler, Marco Göllner und Philipp Moog) eintreffen, ist der Anwalt tot und das Testament verschwunden. Die ganze Angelegenheit wird immer rätselhafter und die beiden Kommissare Hanna Fridlund und Nils Edmundson (Gabriele Leidloff und Peter Schiff) nehmen sich der Sache an! - Meinung - Marco Göllner, den man durch ausgezeichnet Hörspielproduktionen wie "Öffne die Tür", "Dorian Hunter" und Co. kennen dürfte, präsentiert hier seinen neuesten Streich. Die neunteilige Serie mit dem eigenwilligen Namen ist im Thrillerbereich angesiedelt und es geht anfänglich auch recht mysteriös zu, man weiß nicht genau worum es eigentlich geht, was es mit dem Titel auf sich hat und was eigentlich genau vererbt werden soll. Drei potentielle Erben mischen hier in den Hauptrollen mit, in dieser Folge wird schon mal klar, was der gemeinsame Nenner ist, den es zwischen den drei Herren gibt und auch alle anderen Charaktere werden vorgestellt, unter anderem auch das ermittelnde Duo Fridlund und Edmundson. Typisch schwedische Krimiunterhaltung made in Germany? Nein, Marco Göllner setzt sich nicht in ein gemachtes Nest und springt mit auf den Skandinavienkrimizug auf, sondern macht sein eigenes Ding, das halt in Schweden spielt. Ein interessantes Setting, eine Menge Charaktere, die alle ihr eigenes Süppchen zu köcheln scheinen und wohin die Reise nun eigentlich geht ist auch noch nicht so ganz klar. Mit knapp über 45 Minuten Spielzeit geht es hier jedenfalls extremst kurzweilig, temporeich und spannend zu, doch das liegt nicht nur an der Spielzeit, sondern auch an der Story an sich, sondern auch an einer Sache, zu der ich gleich noch mehr sagen werde. Inhaltlich ist das hier aber schon mal eine sehr feine Sache, die mich richtig gut unterhalten hat, doch wie sieht es mit der Umsetzung aus?Die Sprecherriege ist grandios, das kann man gar nicht anders sagen, doch neben der Begeisterung über die sehr prominent besetzte Liste, macht sich auch eine gute Portion Wehmut breit, denn hier feiern einige Sprecher ihre letzten Auftritte. Verlassen haben uns bereits Gisela Trowe, Gerlach Fiedler und Hans-Werner Bussinger, die hier nochmal kräftig mitmischen, Peter Schiff geht nach dieser Serie in Rente und bestreitet hier somit ebenfalls seine letzten Hörspieleinsätze. Vier Ausnahmesprecher, die uns hier ein letztes Mal erfreuen und das machen sie wirklich klasse. Sicher, bis auf Hans-Werner Bussinger hört man ihnen das Alter deutlich an, das ließ sich natürlich nicht mehr ändern, doch sie bringen trotzdem ihre Leistung, Talent verlernt man einfach nicht und sie spielen und sprechen ihre letzten Rollen sehr gut und überzeugend. Regisseur Marco Göllner, der auch in einer Hauptrolle unterwegs ist, mischt neben besagtem Gerlach Fiedler und Philipp Moog mit und alle drei bringen ihre Rollen ebenfalls gekonnt rüber. Der Engländer Chap Hillman wirkt eher zwielichtig und scheint etwas zu verbergen, Karl Geddis ist der kauzige Musikwissenschaftler aus Deutschland und Moog bringt uns gekonnt den eher ruhigeren Tore Poulsen näher. Die Rollenverteilung ist also ziemlich ausgewogen, zu ihnen gesellen sich Peter Schiff als in die Jahre gekommener Polizist mit einem Hang zu flachen Witzen und die resolute Kollegin Hanna Friedlund, die von Gabriele Leidloff treffend gesprochen wird. In weiteren Rollen kommen zahlreiche weitere Hochkaräter zum Zuge, in der Hinsicht mangelt es der Serie in keinster Weise. Stefan Krause, Sven Plate, Udo Schenk, Oliver Rohrbeck, Andreas Fröhlich, Jürgen Thormann, Jochen Schröder, Tilo Schmitz, Celine Fontanges und eine ganze Menge weiterer prominenter Stimmen, besser geht es kaum. Die Untermalung fällt sehr eigenwillig aus, neben der absolut treffenden Geräuschkulisse, mit der man sich sehr viel Mühe gegeben hat und die vornehmlich zum Einsatz kommt, gibt es Drums und Percussions von Maik Detmers zu hören und dies ist unter anderem einer der Faktoren, der der ganzen Angelegenheit so ein hohes Tempo verleiht. Die sehr schnellen Schnitte tragen aber ebenfalls dazu bei und in Kombination mit den Percussionsounds geht es hier regelrecht rasant zu. Ein gelungener Auftakt und es geht sehr spannend und temporeich zu. Das wird auch so bleiben, denn noch wird die Hörerschaft geschickt im Dunkeln gelassen und man möchte unbedingt wissen, worum es eigentlich geht und was noch alles passieren wird. Feine Thrillerkost, die ich absolut empfehlen kann! Der Link: |