Wachtmeister Studer (Heinz Bühlmann) hat es mit einem besonders interessanten Fall zu tun. Eigentlich ist klar, dass Erwin Schlumpf der Raubmörder ist, zumal man bei ihm noch Geldnoten findet und er außerdem vorbestraft ist. Eine klare Angelegenheit, so der Rest der Polizei, doch Wachtmeister Studer sieht das alles etwas anders und glaubt nicht so recht daran, auch wenn Schlumpf einen Selbstmordversuch unternimmt. Studer nimmt die Ermittlungen auf und fördert dabei einige interessante Informationen zu Tage. Wird er den Fall lösen können?
- Meinung -
Der erste Fall mit Wachtmeister Studer in einer Vertonung vom SWR und die CD-Auflage gibt es nicht vom Christoph Merian Verlag, wie man es sonst vielleicht erwarten würde, sondern vom DAV. Das ändert aber nichts am Inhalt, denn der ist wie man ihn erwarten dürfte, ein recht ruhiger, aber intensiver Fall mit dem eigenwilligen Ermittler. Zudem wird der Krimi auch in ansprechend kurzweiliger Form präsentiert, die Spielzeit von 57 Minuten vergehrt ziemlich zügig und man kann sich auf verhältnismäßig flotte Genreunterhaltung einstellen, wobei das weniger auf das Tempo an sich bezogen ist, denn Studer nimmt sich immer seine Zeit und Friedrich Glausers Werke besitzen durchaus eine gewisse heimelige Atmosphäre. Inhaltlich ist das hier jedenfalls schon mal eine runde Sache und eine solide Grundlage.
Die Riege besteht aus bekannten Sprecherinnen und Sprechern, die man vornehmlich aus dem Schweizer Raum kennen dürfte. Keine Sorge, auch wenn es hier gerne mal in Mundart zugeht, in Gänze ist das glücklicherweise nicht der Fall und man versteht alles ohne größere Probleme. Heinz Bühlmann gibt einmal mehr den Studer zum Besten und er macht das mit großen Einsatz und man kauft ihm die Rolle sofort und ohne jeden Zweifel ab. Das gilt aber auch für die gesamte Riege, von der man sich aber auch niemanden herauspicken und hervorheben möchte. Sie alle leisten ganze Arbeit und auch mit diesem Bereich des Hörspiels kann man nur absolut zufrieden sein. Alle Rollen wirken sehr authentisch und darauf kommt es letztendlich an.
Das gilt auch für die Untermalung, die eine sehr glaubwürdige und realistische Atmosphäre erzeugt. Stellenweise könnte man schon meinen, dass es sich hier sogar um eine O-Ton-Produktion handelt, was natürlich nicht der Fall ist, aber das untermauert einfach die Authentizität der Untermalung. Musiken und Geräusche stimmen jedenfalls in jeder Hinsicht.
Wer Friedrich Glausers Wachtmeister Studer mag, der wird auch Gefallen an diesem Fall finden. Generell kann dieser Krimi allen empfohlen werden, die sich gerne eher ruhigere Vertreter der ermittelnden Zunft zu Gemüte führen.
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