Gespenster-Krimi Nr. 1
- Im Verlies der blutigen Träume -
(Lübbe Audio)

Captain Blitz urteilt:

Bruce und Claire (Andreas Fröhlich und Nana Spier) machen sich auf zu einem Gruselhotel, Bruce möchte darüber einen Artikel schreiben. Eigentlich klingt alles nach einem makabren Spaß, doch daraus wird bitterer Ernst, denn zum einen treiben die Besitzer des Hotels noch finstere Geschäfte und zum anderen scheinen wirklich Dämonen in dem Gebäude zu hausen. Werden alle noch heil aus der Affäre rauskommen oder werden sie in dem Verlies sterben?

- Meinung -

WortArt und Lübbe schicken eine zweite Reihe ins Rennen, die Gespenster-Krimis sind nun vertont worden. Der Auftakt geht wirklich in Ordnung, auch wenn die Story natürlich nicht das Gelbe vom Ei ist, dafür ist sie einfach zu trivial und trashig, was sich im Laufe der Serie aber auch nicht ändern wird. Die Zutaten sind aber gut, Helden, finstere Schurken, ein düsteres Haus, Dämonen und ein Geheimnis, da kann man eigentlich nicht viel falsch machen. So ist es auch, die Story wird spannend und extrem kurzweilig inszeniert und da es nicht zu komplex zugeht sollte der Hörer keine Verständnisschwierigkeiten haben. Wer keine üppige Handlung erwartet, der wird auch nicht enttäuscht werden.

Der Standard, den man sich durch John Sinclair geschaffen hat, wird problemlos gehalten. Namhafte Sprecher und Sprecherinnen bringen die von ihnen erwartete Leistungen, unter ihnen Nana Spier, Andreas Fröhlich, Lutz Mackensy, Udo Schenk und einige andere von diesem Kaliber. Mackensy und Schenk kommen herrlich schmierig daher, spielen ihre Rollen also gekonnt und überzeugend. Das Duo Spier und Fröhlich nimmt man die Rollen der "Helden" ebenfalls ab, aber mit Abstrichen. Fröhlich wirkt erzwungen jung und sein "Geil!" geht einem schnell auf den Zeiger, das hätte man sich sparen sollen. Ansonsten gibt es weder über die Hauptsprecher, noch über die Nebensprecher etwas negatives zu sagen.

Eine gute Untermalung, die es in ähnlicher handwerklicher Form natürlich auch bei John Sinclair gibt. Filmreife Orchesterstücke, die man wieder aus einem Archiv, also aus der Konserve, gekramt hat. Wer damit leben kann, dass hier keine neuen Stücke extra für die Reihe produziert worden sind, der wird sich daran nicht stoßen und die Untermlaung akzeptieren. Sie ist gut, zweckdienlich und auf recht hohem Niveau. Jedenfalls wird hier alles passend in Szene gesetzt und das gilt auch für Effekte und Geräusche.

Ein guter Start, keine Frage, aber mit einiges an Luft nach oben. Zwar wird man von diesem Hörspiel gut unterhalten und es erinnert jetzt schon an die alte Grusel-Serie von Europa, nur halt moderner inszeniert. In fast allen Teilen kann man sich noch verbessern, lediglich bei den Stories dürfte das kaum möglich sein, da diese einfach nicht als große Literatur ausgelegt worden sind. Wer sich damit abfinden kann und den kurzen Kick für zwischendurch sucht, der wird hier fündig, auch wenn man sich nicht sonderlich gruseln wird. Die Erwartungen werden aber erfüllt und das ist was zählt.

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