Hans-Dieter Keindienst (Henning Venske) ist Direktor einer Bank und es läuft alles soweit gut, doch dann muss er zu seinem Leidwesen feststellen, dass sich
sein langjähriger Mitarbeiter und Freunt Harald Reese (Wolfgang Forester) scheinbar an Kundenkonten bedient hat. Kleindienst bittet seinen Freund darum, dass dieser
sich stellt, doch das Ergebnis ist ein anderes, Reese begeht Selbstmord. Das belastet Keindienst nicht nur, weil Reese sein Freund war, sondern weil dieser
Selbstmord auch seinem Weg in den Vorstand schaden könnte. Was nun? Der Abschiedsbrief muss weg und auch sonst müssen einige Spuren verwischt werden!
- Meinung -
Ein Krimi aus Horst Bosetzkys (kurz -ky) Feder geht eigentlich immer, so auch dieser hier. Selbstmord, zwielichtige Finanzgeschäfte und Betrug, also ideal
für diese Box, die sich um das große und das kleine Geld dreht, dazu noch die eine oder andere Leiche parat hält, also erfüllt -kys Geschichte die Anforderungen
zu 100%. Die Bühne ist eine eher kleine, das Szenario ist ebenfalls kein allzu großes, aber das macht diesen Krimi glaubwürdig und realistisch, er könnte sich
in jeder anderen Stadt und vor der eigenen Haustüre abspielen. Nicht nur der Fall an sich genießt eine starke Realitätsnähe, das gilt auch für die auftretenden
Charaktere, die man Bosetzky ohne jede Frage sofort abkauft. Alles in allem inhaltlich kein Überwerk des Autors, aber für die 68 Minuten Spielzeit wird eine
kurzweilige und spannende Angelegenheit geboten, die einen soliden Grundstein für das Hörspiel legt.
Die Ausführungen der Sprecherinnen und Sprecher könnten meiner Meinung nach nicht besser sein, die Rollen werden gekonnt gesprochen und stellenweise hat man
schon das Gefühl, dass man einem Kammerspiel lauscht. Hier lässt sich also durchaus nochmal das Beispiel der kleinen Bühne anbringen, auf der sich die Sprecherriege
sehr souverän bewegt. Wem es um Namen geht, der dürfte mit der Riege auch sehr zufrieden sein, mit Henning Venske, Peer Augustinski, Gert Haucke, Jutte Speidel
und Wolf-Dietrich Sprenger sind routinierte Könner mit von der Partie und auch insgesamt wird unter der Regie von Werner Klein gute Arbeit abgeliefert.
Eine passende Geräuschkulisse kommt zum Einsatz und die fällt auch sehr ordentlich aus und sie untermauert den Eindruck, dass man es hier mit einer Art
Kammerspiel zu tun hat. Mir gefällt diese Atmosphäre, denn diese lässt das Hörspiel recht intim und intensiv wirken, was bei einem Krimi dieser Sorte gut
rüberkommt.
-ky sorgt stets für gute Krimiunterhaltung, das ist hier nicht anders und auch wenn er schon bessere Werke geschrieben hat, für ein ordentliches und spannendes
Hörerlebnis reicht dieser Fall aber locker. Großartig bemängeln kann man hier nichts und somit vertrete ich die Meinung, dass auch dieses Hörspiel der Sammlung
gerecht wird und etwas für Genrefreunde ist. Absolut hörbar und durchaus empfehlenswert!
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