Geld oder Leben
- Basic Beliefs -
(Random House Audio/WDR)

Captain Blitz urteilt:

Der Ertrag muss größer als der Aufwand sein, Gewinne müssen her, so funktioniert die weltweite Wirtschaft, so funktioniert im Prinip alles, bei dem es um Geld geht. Das weiß nicht nicht nur der junge und begabte Ritter (Andreas Fröhlich), sondern auch der Tycoon, auf dessen Segelyacht sich alle versammeln, um über nicht erreichte Zahlen zu diskutieren. Doch der Tycoon möchte eigentlich gar nicht wissen, warum die Ziele nicht erreicht worden sind, ihm macht viel mehr der allgemeine Zustand der Wirtschaftssystem Sorgen und deshalb denkt über seinen Abschied nach und wie er sein Vermögen in Sicherheit bringen kann. Doch denken da auch die anderen Teilnehmer der Sitzung dran?

- Meinung -

Keine leichte Kost, die hier abgeliefert wird, denn zum einen bewegt sich die Geschichte durchaus eher auf einer metaphorischen Ebene und bietet hier und da einige Interpretationsmöglichkeiten. Zwar gibt es auch hier wieder finanzielle Hintergründe, doch der kriminelle Aspekt an sich, das eigentliche Verbrechen, bekommt hier einen eher geringen Stellenwert eingeräumt. Dazu kommt auch noch, dass die Umsetzung für meinen Geschmack auch ziemlich experimentell und auf Kunst getrimmt wirkt, was zusätzlich dem Fall seine Wirkung nimmt. Schade, inhaltlich vielleicht gar nicht so verkehrt, aber sowohl in dieser Hinsicht, als auch von der Bearbeitung her war da definitiv mehr drin.

Bei manchen Produktionen empfinde ich es fast schon als wahre Verschwendung, wenn eine unglaublich namhafte Riege mit tollen Performances mit von der Partie ist, die Wirkung aber fast verpufft. Diesen Eindruck hat das Hörspiel jedenfalls auf mich gemacht, denn hier mischen erstklassige Sprecher wie Wolfram Koch, Wolfgang Condrus, Sylvester Groth, Winfried Glatzeder, Andreas Fröhlich, Ulrich Matthes, Dörte Lyssewski und weitere mit, doch auch sie können natürlich keine Geradlinigkeit in das Hörspiel bringen oder einen höheren Krimianteil, das ist illusorisch. Sie machen ihren Job, den machen sie allesamt hervorragend, der Bereich wird jedenfalls bestens abgedeckt, gegen den Inhalt können sie leider auch nicht anstinken. Doch eine Sache hätte man sich schenken können, nämlich die merkwürdige Art und Weise wie der Erzähler eingesetzt wird bzw. wie er klingt. Entweder ist die Abmischung schlecht, was ich bezweifel oder man hat extra an den Reglern gespielt und mit seiner Stimme experimentiert, so dass diese mal gerne ausblendet, die Tiefen wurden rausgenomme und vieles mehr. Sinn?

Die passenden Musiken und eine stimmungsvolle Geräuschkulisse kommen zum Einsatz, so dass das Treffen auf offener See sehr gut und glaubwürdig rüberkommt und eigentlich niemand Probleme haben dürfte, sich den Handlungsort vorzustellen.

Schade, aber irgendwie will dieser Fall nicht so recht in die Auswahl passen, dazu gibt es noch das doch recht störende Probleme des Erzählereinsatzes und deshalb kann ich sagen, dass dies auch schon das erste schwächere Hörspiel in der Sammlung ist.

Der Link:
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