Hillario Mendez (Karlheinz Tafel) ist tot und sein Erbe soll nun verteilt werden. Familienangehörige und Angestellte versammeln sich auf dem Anwesen und erhoffen sich einen großen Anteil vom Kuchen, doch die Lage eskaliert völlig. Die Leiche Mendez´ ist plötzlich verschwunden und kleine Zinnsoldaten tyrannisieren die potentiellen Erben. Wie kann das sein, dass diese "Armee des Todes" plötzlich zum Leben erwacht? Warum wollen sie die Gäste töten? Es scheint, als sei Mendez nicht auf natürliche Art und Weise gestorben und nun nehmen die kleinen Soldaten schreckliche Rache!

- Meinung -

Ich habe ja ganz sicher nichts gegen ein wenig Trash, aber das hier ist selbst für Trashverhältnisse schwach. Ich weiß zwar nicht, in welchem Maße hier Earl Warrens Story noch erhalten wurde, aber eigentlich spielt das auch keine Rolle und es interessiert mich auch nicht, was letztendlich hier präsentiert wird, das ist von Relevanz und dazu auch noch inhaltlich absolut schlecht. Hier wundert sich anfangs niemand, warum die Zinnsoldaten denn eigentlich laufen können, das kommt erst später, aber zunächst agieren hier alle Personen völlig unglaubwürdig, das kaufe ich keinem der Charaktere ab. Die Handlung an sich, wenn man sie denn überhaupt so nennen kann, ist auch alles andere als einfallsreich. Eine Erbschaft und eine ganze Reihe von Erbschleichern, die ebenfalls auch Täter sein können, dazu eine Armee von Soldaten, die plötzlich lebendig wird, alles schon mal dagewesen, ob in Kombination oder nicht. Ich habe mir diese Folge jedenfalls mit einem fassungslosen Kopfschütteln gegeben, so eine Geschichte darf eigentlich gar nicht vertont werden und die 46 Minuten Spielzeit kamen mir fast wie 460 Minuten vor. Da mache ich nicht mal der Bearbeitung einen Vorwurf, aus so einem dürftigen "Fetzen" kann man einfach nichts rausholen, man kann aber den Machern lediglich vorwerfen, dass sie dieses Machwerk schlicht und ergreifend einfach hätten ignorieren sollen.

Auch die Sprecher hinterlassen bei mir keinen gute Eindruck, sie wirken zu hölzern und die Dialoge sind alles andere als flüssig. Abgehackt und wie bei einem Baukasten, so kommen die Dialoge rüber und positiv bleibt im Prinzip kaum ein Sprecher bei mir hängen, Karlheinz Tafel kommt herrlich fies als Hillario Mendez rüber, das war es dann auch schon. Ansonsten machen die Sprecherinnen und Sprecher soweit ihre Arbeit bzw. sie versuchen es, aber bei einer derartigen Story halt auch unter erschwerten Bedingungen. Eine härtere Regie hätte ich mir jedenfalls gewünscht, das hätte sicherlich nicht geschadet, um vor allem Jo Weil besser durch den Text zu führen, denn er hört sich stellenweise doch arg hölzern für meinen Geschmack an. Ansonsten hat man eigentlich gute Routiniers am Start, die so ein Hörspiel normalerweise ohne Probleme sprechen, doch irgendwie will der entscheidende Funke hier nicht überspringen. Bodo Primus, Bert Stevens, Walter Gontermann, Peter Niemeyer, Michael-Che Koch, sie alle haben es drauf, das Ergebnis will aber nicht überzeugen, aber ich will es nicht an den Sprechern an sich festmachen, viel mehr sind es meiner Meinung nach wohl eher Story und Regie, die hier scheitern.

Die Untermalung geht zunächst in Ordnung und lässt das entsprechende Flair aufkommen, Hazienda und Co. kommen gut rüber, lediglich gegen Ende gibt es ein moderneres Stück zu hören, das wiederum gar nicht passen will und wie ein Fremdkörper wirkt. Eine homogene und einheitliche Untermalung wäre da schöner gewesen und die Geräuschkulisse hätte etwas gezielter ausfallen dürfen. Stellenweise klingt sie sehr lieblos und so, als wenn man einfach ein paar Geräusche ins Hörspiel geworfen hätte, etwas mehr Sorgfalt hätte sicherlich nicht geschadet.

Schade, aber eine sehr schlechte Story und Bearbeitung, mittelmäßige Sprecherleistungen und eine ordentliche Untermalung machen aus dieser Folge ganz sicher keinen Knaller. Gerade noch hörbar und knapp am Verriss vorbei, so sieht es dann meiner Meinung nach schon eher aus. Ich hoffe auf eine Steigerung und erwarte sie auch mit den kommenden Folgen, viel weiter runter geht es aber eigentlich auch nicht mehr viel. Nicht empfehlenswert!

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