Das Ehepaar Johanna und Henning (Heidi Schaffrath und Andreas von der Meden) haben eine Autopanne und sie suchen eine Unterkunft für die Nacht. Sie entdecken zwischen den Bäumen ein verborgenes Haus und bitten um Einlass und nach einem anstrengenden Gespräch mit dem Portier (Klaus Nägelen) werden sie reingelassen. Doch damit nimmt ein Horrortrip für die beiden seinen Lauf, denn das Haus birgt ein schreckliches Geheimnis. Werden die beiden die Nacht heil überstehen und das Rätsel lüften? - Meinung - Direkt in der ersten Szene dachte ich mir "Ah, eine Hommage an das Schloss des Grauens!" und so ist es auch. Thomas Tippner hat diese Geschichte verfasst und sie erinnert größtenteils an die bekannten und beliebte Produktion Europas aus den 70ern. Man darf vom Inhalt definitiv nicht viel erwarten, dafür ist die Story schlicht und ergreifend zu dünn, da muss man sich aber auch nichts vormachen. Mit einer Hommage kann ich aber auch wunderbar leben, solange sie kurzweilig und unterhaltsam ist und einige gruselige Momente zu bieten hat, so wie es hier der Fall ist. Immer wieder gibt es als "Bonus" ein paar nette Anspielungen (Schloss des Grauens, Portier Klippstein etc.), die das Herz eines Fans von H.G. Francis´ Gruselserie definitiv höher schlagen lassen. Nicht sehr originell, aber dafür sind derartige Serien halt auch nicht bekannt, es geht um den Unterhaltungs- und Gruselfaktor und beides ist hier absolut vorhanden. Eine nicht gerade üppige Sprecherriege, aber so ist das halt bei einem derartigen Hörspiel, das war beim "Original" auch schon so. Wenige Sprecher, aber die leisten sehr gute Arbeiten, was dann aber auch definitiv der Fall sein muss. Sobald hier nur einer negativ auffällt, dann schadet das dem Hörspiel deutlich mehr, als es bei einer großen Besetzungsliste der Fall ist, da kann ruhig der eine oder andere in einer kleineren Rolle mal untertauchen. Andreas von der Meden hat hier mehr oder weniger die gleiche Rolle, wie in der damaligen Produktion, was einen gewissen Wiedererkennungseffekt hervorruft. Eigentlich fehlt da nur noch Reinhilt Schneider, doch ihr Platz wird von Heidi Schaffrath eingenommen, die ihr Handwerk ebenfalls bestens versteht und auch einen guten Job macht. Das gilt auch für die anderen beiden im Bunde, nämlich Klaus Nägelen und Robert Rausch, die gekonnt den positiven Gesamteindruck weiter abrunden. Vier Sprecher, viermal gute Leistungen, keine Beanstandungen meinerseits. Für den guten Ton sorgt Tom Steinbrecher, der seine Sache ebenfalls sehr ordentlich macht, nur manchmal hätte ich mir mehr Abwechslung bei der Untermalung gewünscht. Zu oft wird ein und das selbe Stücke verwendet, was ein wenig einfallslos klingt. Das klingt so, als würde man auf billige Schockeffekte setzen, was diese Geschichte eigentlich nicht nötig hat. Nicht, dass das so oft eingesetzte Stück schlecht ist, das ist es nicht, es wird einfach nur immer wieder verwendet und das lässt die ganze Angelegenheit halt etwas suboptimal wirken. Die Geräuschkulisse reißt das aber wieder raus und sorgt für eine sehr düstere und dichte Atmosphäre, wie sie ein derartiges Hörspiel auch benötigt. Die zweite Folge kann ebenfalls überzeugen, auch wenn es mit der Hommage fast sogar ein wenig übertrieben wurde. Unterm Strich zählt aber der Gesamteindruck und der stimmt absolut und das Hörspiel wird sich noch öfter in meinem Player wiederfinden. Ein Gruselhörspiel alter Schule und auf heutigem Niveau produziert, durchaus empfehlenswert. Wer derartige Geschichten um Spukhäuser mag, der wird sich gut unterhalten fühlen. Der Link:
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