In einer Kleinstadt in Alabama hat sich eine Vampir-Familie eingenistet, doch die Bewohner wissen nichts davon oder sie wollen es nicht wissen. Der Anführer der Familie, Linus Mortimer (Lutz Mackensy), will eine ganze Armee von Blutsaugern erschaffen und damit so mächtig werden, wie es einst Graf Dracula war. Wird man diesen Vampir noch stoppen können oder wird er seine finsteren Pläne in die Realität umsetzen? Nicht, wenn Jeff Spencer (Reent Reins) noch ein Wörtchen mitzureden hat, denn er stellt sich den Blutsaugern entgegen! - Meinung - Anfangs dachte ich mir nur "Nein, bitte nicht schon wieder Groschengrusel vom Fließband!", doch mit dieser Story aus Jason Darks Feder hat mich die Romantruhe eines Besseren belehrt. Sicher, dieser alte Schocker Darks ist inhaltlich sicherlich keine Offenbarung und gab es in ähnlicher Form schon zigmal, doch das Ergebnis kann sich hören lassen. Die Handlung wird geradlinig und ohne Schnörkel erzählt, Langeweile kann so keine aufkommen und es gibt durchaus einige schaurige Momente, für Spannung und Grusel ist hier gesorgt. Wer von der Geschichte an sich nicht zuviel erwartet und hier kein Meisterwerk der Literatur erwartet, sondern einen Grusler alter Schule, der dürfte definitiv auf eine Kosten kommen und bei einer recht üppigen Spielzeit von fast 70 Minuten bestens unterhalten werden. Die Besetzungsliste ist eine Wucht, ein bekannter Name jagt den anderen und hier geben sich namhafte Profis die Klinke in die Hand. Als Erzähler fungiert Helmut Krauss, der seine Sache sehr souverän macht und seine ruhige, aber raue Stimme sorgt für das richtige Flair. Mit Lutz Mackensy hat man einen erstklassigen Gegenspieler für Reent Reins gefunden, denn er kommt als Vampiroberhaupt Linus Mortimer herrlich schmierig und fies rüber, einfach stark. Reins ist der "Held" der Story, auch wenn er nicht unbedingt der typische Held ist, sondern eher ein normaler Mann ist, der sich den finsteren Mächten in den Weg stellt. Reent Reins ist ein Vollprofi wie er im Buche steht und er liefert ebenfalls eine starke Performance ab, daran gibt es nichts zu rütteln. Doch es geht nicht nur um die drei Sprecher, es mischen noch viele weitere Kolleginnen und Kollegen mit, Rainer Schmitt, Helgo Liebig, Eckart Dux, Heidi Schaffrath, Katja Brüger, Claus Fuchs und viele, viele weitere zeigen, was sie auf dem Kasten haben und hier wird eindeutig geklotzt und kein Stück gekleckert. Tom Steinbrechers Musiken und Atmos sorgen dafür, dass dieses Hörspiel in den passenden und vor allem düsternen Mantel gehüllt wird. Habe ich zunächst befürchtet, dass hier einmal mehr die mittlerweile ausgelutschte Retroschiene gefahren wird, die erneut an Carsten Bohn und Co. erinnern soll, so wurde ich angenehm überrascht. Steinbrecher ist dafür verantwortlich, dass diese Produktion erst richtig düster und gruselig wird, die doch recht altbackene und nicht sonderlich innovative Story hätte das jedenfalls nicht geschafft. Jede Szene wird hervorragend untermalt und stimmungsvoller könnten die Musiken nicht sein. Dazu noch eine ordentliche Geräuschkulisse und fertig ist die Untermalung wie sie sein sollte. Ein starker Auftakt und hier ist der Spagat zwischen alter (H.G. Francis Gruselserie) und neuer Schule (WortArts Gespenster-Krimi) gelungen und ich kann allen Freunden leichter, aber sehr unterhaltsamer Gruselkost nur zum Kauf dieses Hörspiels raten. So muss eine Anthologie heutzutage klingen, da kann sich so manch ein Label ein paar dicke Scheiben von abschneiden, denn DAS hier ist für mich endlich ein legitimer Nachfolger der legendären Gruselserie, der Rest darf sich erstmal hinten anstellen. Der Link:
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