Ludwig Petersen (Horst Kurth) möchte seine Tochter im Krankenhaus besuchen, die aufgrund einer Mandelentzündung operiert werden soll. Im Krankenhaus lernt Ludwig die schöne Geigenspielerin Martinique Delacroix (Birgit Bockmann) kennen, die alle mit ihrer Kunst in den Bann zieht. Doch irgendwas scheint nicht mit ihr zu stimmen, doch das merkt Ludwig erst, als es zu spät ist. Bei der Operation seiner Tochter soll es angeblich zu Komplikationen gekommen sein und sie stirbt, doch das kann bei einem Routineeingriff doch gar nicht sein. Er beginnt mit Nachforschungen und diese führen hinter die Kulissen des Krankenhauses und die Wahrheit über die Delacroix kommen ans Licht.
- Meinung -
Andreas Günthers Story ist interessant, aber nicht unbedingt sonderlich komplex oder mit großen Überraschungen oder Wendungen gesegnet. Doch unterhaltsam und extrem kurzweilig ist sie allemal, zudem bietet sie auch eine kleine Portion Grusel. Aufgrund der geringen Spielzeit kann man hier aber schon fast von einer Kurzgeschichte sprechen, was aber kein Manko sein soll, im Gegenteil, unnötiger Ballast wird vermieden, so dass Längen erst gar nicht entstehen können. Das Ende sorgt dann doch zumindest für eine kleine Überraschung, so dass diese Story unterm Strich doch in Ordnung geht.
Sprechertechnisch bin ich mit der Arbeit Nuebbelitás mittlerweile ziemlich zufrieden. Sicherlich sind hier und da noch ein paar Kleinigkeiten zu verbessern und man hört der Produktion an, dass hier nicht die Massen an Profis am Werk waren, doch das Ergebnis ist zufriedenstellend. Horst Kurth spricht hier neben Birgit Bockmann die Hauptrolle und meiner Meinung nach wird er hier endlich mal gefordert und er muss endlich mal nicht einen der obercoolen A.D.F.-Agenten sprechen, was ihm und seiner Performance mal richtig gut tut. Birgit Bockmann macht als Martinique Delacroix auch einen guten Job, auch wenn sie teilweise etwas hölzern wirkt. Frederike Rolle bekommt ein Sonderlob von mir, in der Rolle der Gabriele Petersen zeigt sie ihr Potential und von ihr wird man bei richtiger Förderung sicherlich noch einiges hören. Oliver Theile und Bert Stevens gehören ebenfalls zu den bessere und erfahreneren Sprechern, die beide ihre Rollen gut rüberbringen. Sonst kann man niemanden mehr großartig hervorheben, doch schlecht sind die anderen Sprecher auch nicht.
Ich hätte mir durchaus eine üppigere Untermalung gewünscht, auch wenn das Hauptohrenmerk auf die Geigen gelegt wird, was zwar Sinn macht, doch ein paar weitere Musiken hätten hier keineswegs geschadet. So wirkt die Atmosphäre manchmal etwas dünn, auch wenn man mit der vorhandenen Untermalung durchaus noch leben kann.
Es gibt nur eine ziemlich kleine Auflage dieses guten Hörspiels und wer es düsterer und fantastisch mag, der sollte hier mal reinhören. Für kleines Geld wird das sicherlich kein Hörer der Welt bereuen. Nuebbelitá hat mal wieder gute Arbeit abgeliefert und man kann nur hoffen, dass ihre Produktion endlich mal auch einem breiteren Publikum auffallen und auch gekauft werden, verdient hätte das Label es allemal.
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