Grüsse aus Gehenna Nr. 1
- Am Anfang war das Schwert I -
(Pandoras Play)

Captain Blitz urteilt:

Alex Leonhard (Nils Hensel) führte bis vor ein paar Stunden noch ein relativ unbeschwertes Studentenleben, doch das ändert sich in kürzester Zeit, denn erst macht seine Freundin mit ihm Schluss und der zweite Schlag trifft ihn noch viel heftiger. Sein Vater Hendrick (Heinz-Dieter Vonau) scheint noch zu leben, aber in einer andere, gefährlichen Welt namens Gehenna. Das ist harter Tobak und selbst für Alex fast zuviel. Sein Leben ist ihm nun völlig egal, damit hat er abgeschlossen und nun macht er sich auf die Suche nach seinem Vater und dabei stehen ihm neue Freunde zur Seite.

- Meinung -

Mit "Grüsse aus Gehenna" macht sich eine neue Reihe auf, um die Herzen der Fantasy-Fans im Sturm zu erobern. Das Potential ist da, keine Frage, es geht hier rasant, aufregend, spannend, actionreich und auch etwas gruselig zu. Also ist hier alles drin und alles dran, was sich der geneigte Hörer wünscht. Alles? So ziemlich, ja, aber es ist keine perfekte Produktion, das ist aber nur natürlich. Dane Rahlmeyers Geschichte hat soweit keine grossen Macken, die den Hörgenuss empfindlich stören könnte, es sind eher Kleinigkeiten, über man nur aufgrund der fesselnden Story nur zu gerne hinweg hört. Mit "Kleinigkeiten" sind unter anderem Charakterzüge gemeint, die im Verlauf der Story scheinbar einfach fallengelassen werden. Wieso mutiert Alex Leonhard plötzlich zum strahlenden Helden? Er soll doch ach so deprimiert sein. er scheint sich einfach zu schnell an die neuen Begebenheiten zu gewöhnen und das wirkt nicht stimmig, er verwandelt sich einfach zu flott in einen schwertschwingenden Übermacker, den nichts aufhalten kann. Die anderen Charaktere wie z.B. "Niko" Nikodemus und Mara Dreiden wirken dafür umso natürlicher, auch wenn sie natürlich gewisse "übernatürliche" Talente haben, doch sie bleiben ihrer Linie treu und sind wesentlich besser geschrieben worden. Namaah bleibt noch ein grosses Rätsel, doch das ist auch sinnvoll, denn für die kommenden Folgen muss ja auch noch Material übrig bleiben. Einen Fehler hat man aber gemacht, der schon etwas gravierender ist, der aber erst mit der zweiten Folge deutlicher wird, deshalb werde ich mich dazu erst später äussern. Soweit ist hier aber alles dabei, was man braucht, ein von der Vorlage her erstklassiger Start, der Lust auf mehr macht.

Nehmen wir den Gesamteindruck einfach mal vorweg, den man von den Sprechern bekommt, sie bieten alle eine gelungene Performance, mit das Beste, was man bisher von Pandoras Play gehört hat. Zwar ist keiner der Sprecher vor kleinen Aussetzern gefeit und die eine oder andere Stelle klingt etwas abgelesen, aber insgesamt kann man nicht schlecht von den Darbietungen sprechen. Besonderes Lob hat Andreas Bötel verdient, der eine ausnahmslos erstklassige Leistung bietet, da wurde ganze Arbeit geleistet. Insgesamt geht die Regie von Dane Rahlmeyer ganz klar in Ordnung, wie bereits erwähnt gibt es hier mit die besten Arbeiten zu hören, die Pandoras Play bisher veröffentlicht hat.

Musikalisch ebenfalls ein starkes Stück, filmreife Klänge schlagen dem Hörer entgegen und verleihen diesem Werk schon epische Züge. Stets stimmig, atmosphärisch und passend zu jeder Szene oder Handlung, da haben sich alle Beteiligten grosse Mühe gegeben. Für die Untermalung in Form von Effekten und Geräuschen gilt nahezu selbiges, lediglich an Kleinigkeiten müsste man arbeiten, z.B. das magische Schwert hört sich einfach zu sehr wie ein Laserschwert an, aber wie sollte man ein Schwert sonst akustisch darstellen?

Ein nahezu perfekter Auftakt Gehennas, da bleiben kaum Wünsche offen. Wenn da nicht folgendes Problem wäre, über das ich mich erst in der Rezension zur nächsten Folge auslassen werde. Die erste Folge weiss aber absolut zu gefallen und für Fantasy-Freunde regelrecht Pflichtprogramm, da es zum einen kaum derartige Hörspiele gibt und zum anderen einfach sehr gute Arbeit geleistet wurde. Bitte mehr davon!

Der Link:
Pandoras Play

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