Für Coraline nimmt ein aufregendes Abenteuer seinen Lauf, als sie im neuen Haus eine geheimnisvolle Tür entdeckt. Diese führt sie nicht einfach nur in einen neuen Raum, sondern gleich in eine Parallelwelt, in der es Spiegelversionen aller Menschen aus der "richtigen" Welt gibt. In der neuen Welt kümmert sich ihre "neue" Mutter liebevoll um sie und ist immer für sie da, doch das täuscht nur, denn irgendwas stimmt nicht mit ihr. Dann findet Coraline es heraus, ihre "Mutter" ist eine böse Kinderfängerin! Was nun? Eine Flucht aus der Parallelwelt scheint umöglich, Coraline ist hier gefangen und dann werden ihre richtigen Eltern auch noch von der bösen Zauberin entführt!
- Meinung -
Eine interessante Mischung, die Fantasymeister Neil Gaiman hier präsentiert, wobei ich nicht unbedingt von Horror reden möchte, der zwar hier erwähnt wird, doch ganz so derbe geht es dann doch nicht zu. Eher eine Mixtur aus Fantasy, Märchen und Jugendgrusel, nicht zu düster und aufwühlend, aber schon spannend. Leider nicht spannend genug, das muss ich auch direkt dazu sagen, denn die 212 Minuten Spielzeit dehnten sich für meinen Geschmack schon ziemlich, als kurzweilig empfand ich die Geschichte nicht. Mag sein, dass der Film besser funktionierte und flotter rüberkam, das Hörbuch an sich hatte meiner Meinung nach aber einige Längen und sonderlich gefesselt hat es mich leider auch nicht. Gaiman kann mehr, das hat er schon desöfteren eindrucksvoll bewiesen, doch hier hatte ich eher den Eindruck, als hätte er einfach mal zwischendurch was geschrieben, ohne sich sonderlich anzustrengen. Schade, denn die Charaktere sind durchaus interessant und Potential ist vorhanden, doch das war es dann auch schon, mehr als gute Ansätze habe ich nicht vernommen.
Eigentlich schätze ich Anna Thalbach als Erzählerin sehr und ich habe schon einige sehr gute Leistungen von ihr zu hören bekommen, doch hier sehe ich das etwas anders. Auch Regisseur Thomas Krüger steht bei mir hoch im Kurs, doch diesmal will diese Zusammenarbeit einfach nicht fruchten. Vielleicht liegt es an der Story und Anna Thalbach passt sich dieser an, denn ihre Leistung kommt meiner Meinung nach ziemlich träge rüber und sie schafft es nicht, wenigstens etwas Schwung in die Angelegenheit zu bringen. Daran hapert es nämlich am meisten, denn alles plätschert sehr gemächlich vor sich hin, der letzte Kick fehlt und unterm Strich ist die Performance als hörbar einstufbar, mehr kommt dabei aber leider nicht rum.
Vielleicht hätten ein paar Musiken etwas mehr Stimmung reingebracht, großartig geändert hätten sie aber auch nichts, da sie die Trägheit der Geschichte nicht eliminiert hätten. So ist es eine reine Lesung, ohne Musiken oder Geräusche, doch daran liegt es auch nicht, dass das Hörbuch nicht wirklich funktionieren will.
Schade, aber mich konnte diese Lesung nicht überzeugen. Von Neil Gaiman erwarte ich zum einen deutlich mehr, auch wenn die Ideen gar nicht so verkehrt sind, doch der letzte zündende Gedanke fehlte hier. Anna Thalbach liest auch nicht so überragend, dass sie die inhaltlichen Probleme hätte ausmerzen können und somit ist dieses Hörbuch eine durchschnittliche Angelegenheit.
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