Rebecca Gablé
- Das zweite Königreich -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

Der junge Caedmon (Matthias Koeberlin) wird in eine Rolle gedrängt, in die er nicht hinein wollte, denn er muss eine Position einnehmen, die ihm einiges abverlangt. Er wird zum Mittler zwischen Siegern und Besiegten und diese Aufgabe ist alles andere als leicht. Sie wird durch König William (Udo Schenk) auch nicht erleichtert, das ist sicher. Wird es Caedmon dennoch gelingen, seine Arbeit erfolgreich zu beenden und seinen Auftrag zu erfüllen?

- Meinung -

Rebecca Gablés pompöses Werk gibt es nun in einer Hörspielbearbeitung, die ebenfalls sehr episch daherkommt. Satte 6 CDs werden hier gefüllt, eine Spielzeit von ca. 340 Minuten wird geboten, das ist schon einiges an Stoff und wer Gablés Bücher kennt, der weiß was ihn erwartet. Geschichten aus dem Mittelalter, voller Schlachten, Intrigen, Liebe und Politik, also eine bunte Mischung, die für Abwechslung sorgt. Langweilig wird es also trotz der ordentlichen Spielzeit nicht, darauf hat man bei der Bearbeitung geachtet, das Lob geht an Ariane Skupch. Sie hat die Vorlage in die passende Form gebracht, Längen gibt es keine und das ist bei einem derartigen Stoff schon beachtlich.

Axel Pleuser durfte eine beachtliche Zahl an Sprechern und Sprecherinnen im Studio begrüßen und hier geht es nicht nur um Quantität, sondern auch um Qualität. Mit Matthias Koeberlin und Udo Schenk in den Hauptrollen wird der Grundstein gelegt und die Marschrichtung vorgegeben, denn hier gibt es eine wunderbare Mischung aus starken Sprechern und großen Namen. Dazu noch einen erstklassigen Erzähler in Form von Volker Lechtenbrink, den man eigentlich nicht weiter vorstellen muss. Seine markante Stimme ist optimal für diese Produktion und er führt sehr souverän durch die Handlung. Weitere bekannte Namen? Wie wäre es mit Thomas Balou Martin, Karlheinz Tafel, Engelbert von Nordhausen, Vittorio Alfieri, Nicole Engeln, Hüseyin Cirpici und weitere sorgen dafür, dass hier wirklich großartige Arbeit geleistet wird, einfach beeindruckend.

Das gilt auch für die wuchtige, orchestrale Musik, besser kann man ein Hörspiel nicht, dass im Mittelalter angesiedelt ist. Gerd Nesgen zeichnet sich für den Soundtrack verantwortlich und er hat eindeutig ganze Arbeit geleistet, da bleiben keine Wünsche offen. Druckvoll, gewaltig, einfach genau richtig für die damalige Zeit und die Produktion bekommt den perfekten akustischen Mantel verpasst.

Wem mittelalterliche Geschichten gefallen, für den dürfte das Epos von Rebecca Gablé sicherlich etwas sein. Bombastisch inszeniert und produziert, diese Produktion kann sich durchaus hören lassen. Die Hörerschaft sollte aber eine Affinität für dieses Zeitalter mitbringen, um das Hörspiel so richtig genießen zu können.

Der Link:
Der Hörverlag

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