Eigentlich sollen auf dem Friedhof der Namenlosen nur Selbstmörder begraben werden, die sich in die Donau gestürzt haben. Doch eines Tages wird ein Mordopfer angespült, das dort sicherlich nichts zu suchen hat. Wer ist der Täter? Die Spur führt Karl Gruber, Anna und Sigmund Freud (Andreas Fröhlich, Felicitas Woll und Hans Peter Hallwachs) in das Milieu der Prostituierten und Zuhälter im Wiener Gürtel. Werden sie hier die Antworten auf ihre Fragen finden?
- Meinung -
Der fünfte Einsatz für Familie Freud und Karl Gruber und sonderlich einfallsreich ist dieser nicht bzw. ist es sicherlich nicht neu, einen Fall im Rotlichtmilieu anzusiedeln. Wie dem auch sei, es wird aber trotzdem gute Krimiunterhaltung geboten und das alles im typischen Freud-Umfeld. Für mich also nicht unbedingt die beste Folge der Serie, aber immerhin bekommt man hier gute Kost zu hören, die immer noch deutlich anspruchsvoller ist, als man es von so manch anderem Genrevertreter kennen dürfte. Wer psychologisch angehauchte Kriminalfälle sucht, der ist auch diesmal wieder an der richtigen Adresse, sollte aber im Vergleich zu den stärkeren Folgen dieser Serie nicht zuviel erwarten.
In Hinblick auf die Sprecherriege und die damit verbundenen Leistungen kann man rundum zufrieden sein und das, obwohl hier doch einige eher unbekannte Sprecherinnen und Sprecher mitmischen. Doch im Endeffekt kommt es auf die Darbietungen an und die stimmen auch diesmal wieder absolut und es gibt nicht einen Aussetzer zu vermelden. Die Hauptrollen liegen bei Hans Peter Hallwachs, Felicitas Woll und Andreas Fröhlich einmal mehr in den besten Händen und das Zusammenspiel des Trios kommt wirklich gut rüber und es macht Spaß, ihnen zu lauschen. Mit Kerstin Sanders-Dornseif und Ulrike Hübschmann sind zwei weitere namhafte Sprecherinnen mit von der Partie und die beiden machen ihre Sache auch bestens, was im Prinzip aber auch für alle anderen Sprecher gilt und das spricht wiederum auch für die Regiearbeit von Simon Bertling und Christian Hagitte.
Eine ordentliche Untermalung, die für die richtige Stimmung sorgt, aber ich weiß auch, dass bei STIL einfach deutlich mehr geht. Noch braucht man, um an alte Glanzzeiten anzuknüpfen, was aber hoffentlich bald wieder der Fall sein wird. Mit den Musiken und der Geräuschkulisse kann man aber insgesamt gut leben.
In Sachen "Bonusmaterial" kann man leider nicht von einer Steigerung reden. Sicher, diese wissenschaftlichen Anmerkungen sollen die Fälle plastischer und verständlicher machen, sorgen auf der anderen Seite aber wiederum dafür, dass man sich langweilt. Dazu ist die Art und Weise, wie diese Zusätze vorgetragen werden, weiterhin nicht gut. Man sollte bei STIL darüber nachdenken, diese wissenschaftlichen Kommentare zu streichen.
Nicht die beste Folge der Serie, aber sie landet im guten Mittelfeld und man kann sie gut hören und in das Rotlichtmilieu Wiens eintauchen. Ein kurzweiliger und durchaus spannender Fall, der Fans der Serie gefallen dürfte.
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