Freelancer Nr. 1
- Der 50 Millionen Euro-Coup -
(audiowerkstattköln)

Captain Blitz urteilt:

Roland Voss, Julia Naumann und Marc Sprenger (Ekkehardt Belle, Claudia Lössl und Sascha Rotermund) sind ehemalige Spione und nun sogenannte Freelancer. Das Team wird vom Bankier Alexander Moosgruber (Thomas Friebe) darum gebeten, dass seine Tochter Kristina (Caroline von Bemberg) aus den Klauen skrupelloser Verbrecher befreit wird. Zwei Millionen Euro Lösegeld sollen herhalten, Moosgruber will auch zahlen, doch die Geiselnehmer verfolgen ganz andere Ziele und es geht um deutlich mehr Geld, nämlich um satte 50 Millionen Euro. Doch das ist erst der Anfang, vielleicht sogar vom Ende der Freelancer?

- Meinung -

Eine neue Serie der Audiowerkstatt Köln und man könnte unken, dass das schon zur Labeltradition gehört. Neue Serien, die dann nicht lange halten? Bei den Freelancern wäre das aber extremst schade, denn der Auftakt hat mir sehr gut gefallen, denn das "deutsche A-Team" ist da. Einem Trio aus Ex-Spionen wird etwas angehängt und unterstellt, dass sie mit Al-Qaida zusammenarbeiten, um sie so in ein schlechtes Licht zu rücken, doch genau das Gegenteil ist der Fall. Sie lassen sich engagieren, um gegen Terroristen zu kämpfen und gefährliche Aufträge anzunehmen, die mit guten Absichten verbunden sind. Eine für den Hörspielmarkt neue Idee, die überzeugend erzählt und inszeniert wird, denn in weniger als einer Stunde wird eine rasante, spannende und packende Story abgeliefert, die kurzweiliger nicht sein könnte und auch zum mehrfachen Hören einlädt. Weil die Handlung in Deutschland spielt dürfte die Serie zusätzlich einen realistischen Touch bekommen und es geht hier auch nicht unbedingt übertrieben oder überzogen zur Sachen, sondern noch zu einem gewissen Grad glaubwürdig, was zusätzliche Pluspunkte einbringt. Die Charaktere sind auch keine Superhelden oder Übermenschen, die alles im Spaziergang erledigen, sondern sie kommen recht sympathisch rüber und sie machen auch neugierig, man will einfach mehr über die Hauptcharaktere erfahren, was für ein gelungenes Skript spricht. Wären der Hörerschaft die agierenden Figuren egal, dann hätten die Macher das Ziel verfehlt, doch das Gegenteil ist glücklicherweise der Fall, man fiebert mit den "Helden" mit und hofft auf viele weitere Abenteuer. Inhaltlich somit schon mal eine absolut gelungene Sache!

Die einzigen Kritikpunkte, die man hier eventuell ansprechen kann, sind ein paar nicht ganz so gute Sprecher, die hier auftreten. Das gilt nicht für die Hauptsprecher, denn in der Hinsicht sind die Besetzungen einfach top und man hört Profis, die man gerne noch öfter hören würde. Mit Ekkehardt Belle, Claudia Lössl und Sascha Rotermund hat man eine starke Truppe am Start und vor allem Belle hört man leider viel zu selten, aber dafür ist es umso angenehmer ihn nach seinen Auftritten bei Dodo diesmal in der Rolle eines "Guten" zu hören. Mit Claudia Lössl ist eine Frau mit einer angenehmen und auch sexy Stimme mit von der Partie, ohne aber aufgesetzt zu wirken, was durchaus schon mal vorkommt, sie hat einfach eine natürlich schöne Stimme. Abgerundet wird das Trio von Sascha Rotermunds charismatischer Stimme, der einen guten Gegenpol zu Belles rauhem Ton bildet, da wurde sehr gut gecasted und besetzt. Dazu sind weitere namhafte Kolleginnen und Kollegen im Einsatz, Edda Fischer, Elisabeth Günther, Andreas von der Meden, Bert Stevens, Johannes Raspe, Thomas Friede, Simon Roden und weitere, die das Gesamtbild gut abrunden. Doch wie gesagt, dieser Bereich ist nicht perfekt, denn zum einen kann ich Bert Stevens und Horst Kurth als Sprecher nur noch bedingt hören und zum anderen sollten es Macher vermeiden, sich in noch so kleinen Rollen selber zu besetzen, denn man hört hier leider deutlich, dass es sich bei ihnen nicht um Profis handelt. Wie dem auch sei, insgesamt die einzigen Kritikpunkte, denn ansonsten werden hier sehr gute Leistungen geboten.

Der Sound ist ebenfalls top, treibende Beats und harte Riffs sorgen für den passenden Ton und lassen eine düstere und kalte Atmosphäre entstehen, die absolut zu dieser Art von Handlung passt. So entsteht die richtige Stimmung, für ein wohliges Flair ist kein Platz und es entsteht das Gefühl einer konstanten Bedrohung, so muss das sein. Somit werden uns von Robert Herrmann und Sebastian Penno die richtigen Musiken und Geräusche geboten, auch in diesem Bereich wird somit ganze Arbeit geleistet.

Ein starker Auftakt und so darf es gerne weitergehen, zumal dies hier das bisher beste Hörspiel er Audiowerkstatt Köln ist. Action und Spannung, kurzweilig erzählt und inszeniert, gute bis sehr gute Sprecherleistungen und ein erstklassiges Sounddesign sorgen für ein hartes Spektakel. Bitte mehr davon!

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