Flüche, Geister & Dämonen Nr. 3
- Jäger der Finsternis (Zweites Blut) -
(Farelia? Records)

Captain Blitz urteilt:

Das Spiel geht weiter, Paul und David (Andreas Klein und Stephan Pfeiffer) tauchen wieder in ihre Welt ein, der Welt der Rollenspiele. Die Jagd nach auf einen geheimnisvollen Vampirkult zieht die beiden immer noch in ihren Bann und vorerst ist kein Ende in Sicht. Werden die beiden einen entscheidenden Schritt nach vorne machen können oder treten sie auf der Stelle? Im Spiel machen sie die Bekanntschaft mit einem gewissen Prof. Dr. Dr. Gründner (Konrad Halver), der wirklich seltsam ist...

- Meinung -

Der merkwürdige Versuch des "vertonten Rollenspiels" geht weiter, aber leider ohne jegliche Verbesserung was Aufbau und Struktur der Umsetzung betrifft. Es wird wirr zwischen "Realität" und Spiel hin und her gesprungen, selbst wenn man genau hinhört hat man Probleme damit genau zu bestimmen, um welche Handlungsebene es sich handelt, eine deutliche und klare Linie fehlt hier leider, um die Story einigermaßen genießen zu können. Diese könnte zweifelsohne ziemlich spannend sein, Potential besitzt sie jedenfalls ganz klar, doch das kommt durch die schwache Bearbeitung und Umsetzung nicht zur Geltung. Die erhoffte Steigerung bleibt somit leider aus und es muss endlich mal was passieren, denn lange wird sich wohl niemand mehr dieses verwirrende Stück Hörspiel antun wollen. Rollenspiele sollte man halt lieber selber spielen, anstatt sie sich vorspielen zu lassen.

Bei den Sprechern tut sich ebenfalls nichts, Fortschritte werden keine gemacht. Paul Simon Ramm meint auch weiterhin den Hörer mit seiner seltsamen flüsternden Erzählweise nerven zu müssen, doch dabei ist sie alles andere als mysteriös und unheimlich, Spannung erzeugt man anders, z.B. mit einer interessanten Story. Die restliche Besetzung hinterlässt einen relativ soliden Eindruck, aber auch nur unter dem Gesichtspunkt, dass es sich hier nicht um Profis handelt und deshalb drückt man gerne mal ein Auge zu. Die Hauptkritikpunkte dürften hier ledigilich der Dialekt und das Ablesen des Textes sein, jedenfalls klingen die Sprecher nicht selten so, als würden sie zu sehr am Text kleben und tragen ihn hölzern vor. Diesmal ist auch ein bekannter Sprechern an Board und zwar Konrad Halver, dessen Auftritt aber leider recht kurz ist. Er versucht einen Vampirjäger aus Basel zu sprechen, doch sein Schwitzerdütsch klingt nicht sehr authentisch, was schade ist. Dennoch tut sein Auftritt ganz gut, denn wenigstens einer kann seinen Text frei vortragen und es klingt nicht so gestelzt.

Erneut kann die Musik überzeugen, diese ist hier der Fels in der Brandung. Kein Wunder, bedient man sich grösstenteils bei einem Hollywood-Archiv, deshalb hört man nicht selten bereits bekannte Klänge, die man unter anderem auch schon bei der aktuellen John Sinclair Serie hören konnte. Somit geht man eher auf Nummer Sicher, was auch sinnvoll ist. Ansonsten gibt es auch mal Metal-Klänge zu hören, dann wiederum geht es in Richtung Techno Beats, was dann eher unpassend ist. Hier muss die goldene Mitte erst noch gefunden werden, doch man ist bei Farelia in dieser Hinsicht schon auf dem richtigen Weg. Für Effekte und Geräusche gilt selbiges, da werden immer wieder mal ein paar nette Schockmomenten rausgehauen, die für die richtige Stimmung sorgen, was aber in Abetracht der Tatsache, dass die Kritik bisher noch überwiegt, eher ein Tropfen auf dem heissen Stein ist.

Es geht einfach nicht voran und wenn das so weitergeht, dann landet man schnell beim Wahnsinn der Woche. Fans der Serie werden weiterhin auf ihre Kosten kommen, doch die fanden die vorherigen Folgen auch schon gut. Wer Amateur-Hörspiele mag, die es sich zum Ziel gesetzt haben Brett- und Rollenspiele zu vertonen, der wird vermutlich seinen Spass an der Reihe haben, doch dabei dürfte es sich um eine extrem kleine Zielgruppe handeln. Somit wird der Grossteil der Hörspielfans besser seine Finger von der Reihe lassen, vor allem solange man bei Farelia nicht endlich mal was gegen die Schwächen der Reihe unternommen wird und man sich die Kritik zu Herzen nimmt.

Der Link:
Farelia? Records

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