Paul und David (Andreas Klein und Stephan Pfeiffer) antworten auf eine Anzeige, in der noch weitere Teilnehmer für ein Rollenspiel gesucht werden. Gemeinsam mit ihren Zukünftigen Mitspielern begeben sie sich in eine Burgruine, das ideale Setting für ein ordentliches Rollenspiel. Das Spiel beginnt und Paul und David lassen sich von den Veranstaltern in den Bann ziehen...
- Meinung -
Der zweite Teil der Serie und man macht einen grossen Satz...nach hinten! Wieder nimmt man sich ein Spiel als Vorlage, im ersten Teil war es das okkulte Qui-Ja, jetzt ist es ein Rollenspiel. Wird das etwa die Satanische Spielesammlung, folgt bald "Mord-Monopoly"? Von dieser Idee sollte man besser mal Abstand nehmen, denn diese Folge beweist, dass es nichts langweiligeres gibt, als veronte Spiele. Rollenspiele muss man selber erleben und selbst dann sind sie nicht unbedingt spannend, aber als Hörspiel ist es eine schrecklich langweilige Angelegenheit und Spannung kommt zu keinem einzigen Zeitpunkt auf. Zu allem Überfluss ist dies auch noch der erste Teil eines Mehrteilers und es passiert so gut wie gar nichts und das Ende ist auch noch offen. Welchen Sinn macht das?
Die Sprecher zeigen sich ebenfalls von einer äusserst schwachen Seite, niemand wirkt wirklich souverän, alles klingt durch und durch abgelesen und Paul-Simon Ramm nervt mit seinem pseudo-gruseligen Geflüster. Was ist so schwer daran mal normal zu reden, die Sätze frei vorzutragen und nicht am Text zu kleben und vor allem auch mal richtig zu betonen. Zum einen liegt es an der Regie, zum anderen auch an den Sprechern an sich. Laienproduktionen an sich sind eine Sache, aber hier scheint nicht mal der Wille vorhanden zu sein. Da kann auch Horst Kurth von der Hörfabrik keinen Unterschied machen, dafür ist sein Auftritt auch nicht gross genug.
Die Musik ist das Positivste an der ganzen Produktion, denn sie erzeugt eine dichte Atmosphäre und lässt ein düsteres Flair aufkommen. Leider gibt es aber auch hier schon ein Problem, denn Archivmusik zu verwenden ist ja schon eine Sache, aber erneut Klänge zu benutzen, die schon andere Serien verwenden, ist einfach total daneben. Hier hört man Stücke, die schon bei John Sinclair zum Einsatz kamen und WortArt greift bereits auf vorgefertigte Musiken zurück. Hier "klaut" man sozusagen "geklaute" Stücke und das ist schon ziemlich heftig. Da sollte man in Zukunft besser drauf achten oder solche Aktionen einfach unterlassen, sowas kommt nicht gut rüber. Entweder eigene Musiken erstellen oder Material einsetzen, das noch nicht an jeder Ecke zu hören ist. Über die Effekte und Geräusche muss man nicht viel sagen, zweckdienlich sind sie allemal und helfen dem Hörer sich die diversen Szenen gut vorstellen zu können.
Das Design an sich war schon bei der ersten Folge gut, in der Hinsicht hat sich nichts geändert, nur auf die gezeichneten Motive sollte man in Zukunft verzichten, denn diese sehen alles andere als gut aus. Entweder bringt man gute, professionelle Zeichnungen oder man lässt es bleiben und nimmt vorgefertigte Grafiken oder verwendet den Computer-Grafiken.
Erst die zweite Folge in dieser Serie und dann schon ein paar Schritt zurück. Wenn man sich bei Farelia? nicht bald mal zusammenreisst, dann wird das nie was mit ernstzunehmenden Produktionen. Potential ist ja da, das hat die vorherige Produktion bewiesen, doch mit diesem Machwerk spült man alles gleich wieder den Abfluss runter. Da kann man nur hoffen, dass der nächste Teil die Kurve kriegt und der Serie einen gewissen Auftrieb verschafft. Wer sich jetzt fragt, warum dies hier kein "Wahnsinn der Woche" ist, dem sei nur gesagt, dass ich Farelia? noch eine Chance geben möchte, denn von der technischen Seite her kann man diesem Label Talent attestieren, doch bei elementaren Dingen wie z.B. den Sprechern oder Vorlage muss sich noch einiges tun. Es kann nur besser werden, aber der totale Schuss in den Ofen ist es dann doch nicht. Empfehlen möchte ich diese Folge aber auch nicht, da gibt es genug Alternativen.
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