Fliegender Stern (Leo Gastdorf) ist ein junger Schwarzfuß-Indianer, der zunächst zu den "Kleinen" gehört, aber alle Prüfungen besteht und schon bald einer der "Großen" ist. Er reitet nun aus, um bei der Büffeljagd zu helfen, doch eines Tages kommen keine Büffel mehr, was steckt dahinter? In der Verzweiflung fragt er gemeinsam mit seinem Freund Grasvogel (Joel Hernandez) den Weißen Mann, ob er die Gründe kennt, die sich hinter dem Ausbleiben der Büffelherden verbergen.- Meinung - Eine wunderschöne Geschichte aus der Feder von Ursula Wölfel, bei der sich nicht um eine typische Indianerstory handelt, sondern sinnbildlich vom Erwachsenwerden, von Vorurteilen und Mut erzählt. Auch wenn die Geschichte für Kinder ab 6 Jahre gedacht ist, so besitzt es doch einen sehr ernsten Unterton, den man auf gar keinen Fall ignorieren sollte, es ist also kein reines "Gute-Laune-Hörspiel", das hier geboten wird, es gibt eher eine ausgewogene Mischung. Mal wird die Unbeschwertheit der Kindheit thematisiert, dann die Probleme, die es im Leben zu bewältigen gilt und die Prüfungen, die auf einen zukommen, wenn man erwachsen wird. Die Vorlage wird in einer Spielzeit von nur 54 Minuten erzählt, was für die Bearbeitung von Johannes Mayr spricht. Der ist auch gleichzeitig der Regisseur und er hat eine tolle Truppe im Studio versammelt, die vornehmlich aus Talenten besteht, die bisher nur wenig oder gar nicht in Erscheinung getreten ist. Schadet das der guten Unterhaltung? Keineswegs, es müssen ja nicht immer die bekanntesten Sprecher sein, damit eine überzeugende Produktion abgeliefert wird. Michael Köhlmeier führt als Erzähler gekonnt durch das Hörspiel, er drängt sich nicht auf und greift nur dann ein, wenn absolut notwendig ist, also eine ordentliche Kombination aus guter Bearbeitung und Können des Sprechers. Mit Leo Gastdorf und Joel Hernandez haben sich zwei junge Talente im Studio eingefunden, die eine große Zukunft vor sich haben können, wenn sie weiter an sich arbeiten. Hier und da klingt der Text nämlich etwas abgelesen, aber nicht so, dass es großartig stört oder ins Gewicht fällt, verbesserungswürdig ist es natürlich dennoch. Das ist aber auch schon der einzige Ansatz von Kritik, denn die restlichen Rollen werde allesamt sehr ordentlich gesprochen. Die Untermalung von Torsten Krill passt gut zu dieser Produktion, sie schafft die richtige Stimmung und Atmosphäre, übertönt aber nicht die Sprecher und wirkt auch nicht einnehmend oder aufdringlich. Da passt das Zusammenspiel der einzelnen Bereich dieses Hörspiels bestens zusammen, die Abmischung stimmt. Ein schönes Hörspiel, das nicht nur für die jungen Hörer geeignet ist, auch Erwachsene können ruhig ein Ohr riskieren, vielleicht gemeinsam mit ihren Kindern. Eine lehrreiche und handwerklich einwandfreie Produktion, die ich ruhigen Gewissens empfehlen kann. Der Link: |