Robert L. Stevenson
- Das Flaschenteufelchen -
(Igel-Records)

Captain Blitz urteilt:

Ein alter Mann zeigt Keawe sein wunderschönes Haus und wie er dies erlangt hat...durch eine geheimnisvolle Flasche. Sie ist unzerstörbar und kommt immer zu seinem Besitzer zurück! Keawe ist fasziniert und kauft die Flasche mit allem, was er in seinen Taschen hat. Damit nimmt das Schicksal seinen Lauf, denn auf der Flasche liegt ein Fluch und scheinbar ist Keawe einen Pakt mit dem Teufel eingegangen. Die Flasche bereitet ihm nur Probleme und nun muss er sie so schnell wie möglich wieder verkaufen! Doch wer will eine derartige Flasche überhaupt haben?

- Meinung -

Abenteuerlich, märchenhaft und auch ein wenig gruselig, somit bekommt man durch Robert L. Stevensons Klassiker eine schöne Mischung serviert, die schon sehr oft vertont wurde. Hier handelt es ich um die Bearbeitung des Bayerischen Rundfunks von 1970, die sich hinter anderen Vertonungen garantiert nicht zu verstecken braucht, da sie auch schon eine Art Klassiker für sich ist. Jan Alverdes Regie kommt zwar eher etwas behäbig und langsam rüber, aber damals waren die Hörspiele nicht für ihre atemberaubende Action bekannt, die die Zeit wie im Fluge vergehen ließ. Die Geschichte dürfte jeden Hörer in seinen Bann ziehen und man fragt sich, wie es jedem Besitzer der Flasche ergehen und wie er sie wieder loswerden. Spannend, zeitlos, gut!

Eine bayerische Produktion, wer ist also an bekannten Namen dabei? Allen voran wohl Horst Sachtleben, der hier zwar nur eine relativ kleine Rolle hat, der aber neben Karl Walter Dieß der bekannste Sprecher sein dürfte. Dieß gibt er einen erstklassigen Erzähler ab und wenn er mit von der Partie ist, dann kann man sich nur auf eine ordentliche Leistung einstellen. Leider hört man ihn heutzutage so gut wie gar nicht mehr, was einfach eine unglaubliche Schande ist! Weitere Sprecher sind Gerd Baltus, Heinz Leo Fischer und eine vielzahl weiterer, die sich alle mächtig reinhängen und von dieser Seite her muss man nichts befürchten, das ist einfach allerfeinste Qualität.

Die Musik als Schwachpunkt des Hörspiels zu bezeichnen ist vielleicht etwas streng, aber anders kann man es nicht sagen. Es zieht sich fast nur ein Stück durch die gesamte Produktion, welches immer wieder kleine Variationen erfährt bzw. dürfte es ich um verschiedene Stellen der Komposition handeln. Schade, hier hätte man ruhig mehr Stücke einbringen können, doch Joachim Fabers Arbeit geht in Ordnung. Das Hörspiel bekommt eine recht düstere Atmosphäre, die zur Geschichte passt. Die Untermalung ist somit alles andere als schlecht, doch mehr Musiken schaden nie.

Knapp über eine Stunde läuft dieses schöne Hörspiel und wer das Buch Stevensons nicht kennt, der sollte sich wenigstens mal eine der zahlreichen Vertonungen angehört habe, diese hier ist jedenfalls kein schlechter Anfang. Eine gute Produktion, leider etwas teuer im Preis, doch unterm Strich kann man nicht meckern.

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