Lion Feuchtwanger
- Erfolg -
(Der Audio Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Bayern in den 20er Jahren, kein angenehmes Pflaster, denn der Nazismus erfährt einen immer grösser werden Zuruf, wer nicht mitzieht, steht im Weg und muss weggeräumt werden. Einer dieser Kanidaten ist Dr. Martin Krüger (Franz Boehm), der als Museumsdirektor und Freund expressionistischer Kunst den Nazis ein Dorn im Auge ist. Krüger muss verschwinden und zwar so schnell wie möglich, doch so einfach ist das nicht. Man versucht ihm etwas anzuhängen und ein Meineidsprozess wird in die Wege geleitet. War es das für Dr. Krüger?

- Meinung -

Lion Feuchtwangers Werk ist kein leichter Stoff, dem muss man sich im Vorfeld bewusst sein. Eine Mischung aus Gesellschaftsbild der 20er Jahre in Bayern, das sich zu einem gewissen Maß auch auf ganz Deutschland übertragen lassen kann, dazu einen Einblick in die Wirtschaft und die politische Landschaft, geprägt vom Nazismus. Das Ergebnis dürfte der Hörerschaft einen Schauer über den Rücken jagen, denn es ging damals alles andere als zimperlich oder freundschaftlich zu und wer im Weg stand, der hatte ihn entweder freiwillig zu räumen oder wurde geräumt. Die Umsetzung durch Jochen Kittner ist absolut gelungen, die fünf CDs vergehen wie im Flug und man muss es erstmal schaffen, 355 Minuten über die gesamte Distanz interessant zu halten.

Nicht gerade viele Sprecher und Sprecherinnen sagten mir namentlich etwas, aber ein paar "big names" haben sich dann doch eingeschlichen. Norbert Gastell, Hannelore Elsner, Michael Habeck, Martin Semmelrogge und weitere mischen hier mit, doch im Endeffekt geht es darum, dass die Sprecher den passenden Dialekt drauf haben. Warum das so wichtig ist? Na, damit ordentlich Lokalkolorit ins Spiel kommt und das gelingt der Besetzung scheinbar mühelos und die Leistungen sind absolut überzeugend. Da gibt es nicht mal ansatzweise etwas zu beanstanden, in diesem Bereich brennt nichts an.

Das gilt auch für die Untermalung, die unter der Leitung von Peter Zwetkoff eingespielt worden ist. Es geht vornehmlich klassisch zu und die damalige Zeit entsteht vor dem geistigen Auge des Hörers. Somit wurde auch hier alles richtig gemacht, die Musiken können sich hören lassen.

In allen Bereich wird gute Arbeit geleistet, also muss es hier eine Empfehlung geben, richtig? Eigentlich schon, aber wem soll man ein derartiges Werk empfehlen? Es ist halt immer wieder schwierig, wenn man solche Stoffe vertont, die Frage nach der Zielgruppe stellt sich immer wieder. Das war auch schon bei der "Strudlhofstiege" so, hier ist es erneut der Fall. Ein interessantes Werk, toll umgesetzt und wer sich für die 20er Jahre Bayerns interessiert, der sollte mal reinhören.

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Der Audio Verlag

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