Wahnsinn der Woche

Christine Feehan
- Mein dunkler Prinz -
(Lübbe Audio)

Captain Blitz urteilt:

Die Karpathianer sind ein den Vampiren nicht unähnliches Volk, doch auch wenn sie sich ebenfalls von Blut ernähren, so jagen sie Vampire und bringen sie zur Strecke. Die Karpathianer haben ein Problem, es mangelt am Nachwuchs und es fällt ihnen schwer, eine passende Frau zu finden. Ist Raven vielleicht die richtige Partnerin für Mikhail Dubrinsky? Beide begegnen sich und Mikhail ist von ihr besessen, doch noch weiss Raven nicht, was für ein Wesen dieser Mann in Wirklichkeit ist!

- Meinung -

Christine Feehan scheint mit ihren Romanen, die eine Mischung aus Fantasy- und Lovestory mit ordentlich Schmalz darstellen, eine Art Vormachtsstellung zu haben und bei der weiblichen Leserschaft sehr gut anzukommen, das belegen Verkaufszahlen und die Reaktionen und Kritiken der Frauen (auch die meiner eigenen). Inhaltlich kann man Christine Feehan das auch bescheinigen, sie hat Fantasie und diese Serie besitzt ein gewisses Potential, die Handlung rund um die Karpathianer ist interessant und besitzt durchaus ein gewisses Mass an Spannung. Leider gibt es hier natürlich auch eine Menge Klischees, die ungern ausgelassen werden, da dies der weiblichen Leserschaft gefällt, doch gleichzeitig auch verhindern, dass man diese Geschichten mit anderen Fantasy-Werken auf eine Stufe stellt und das auch absolut zurecht. Solange es den lesenden Damen aber gefällt, gibt es da nichts zu kritisieren. Fantasy, Romantik und einen Schuss Erotik, der aber auch gleichzeitig gerne mal zum Schmunzeln anregt, fertig ist eine Vorlage mit Potential, mehr aber auch nicht.

Wenn dieses Hörbuch von der Story her gar nicht so schlecht ist, woran scheitert es dann? Ganz klar an Erzählerin Suzan Amir Gusovius. Mich liess die ganze Zeit das Gefühl nicht los, dass man bei der Produktion einfach am falschen Ende gespart hat, man hätte auf einen bekannten Namen setzen soll, der dann wiederum wohl zu teuer gewesen wäre. Schade, aber Suzan Amir Gusovius hat einfach nicht die stimmliche Durchschlagskraft, um die Hörerschaft mitzureissen. SIe betont nicht deutlich genug, sie betont eigentlich so gut wie gar nicht und leiert ihren Text runter, egal wie spannend, rasant oder einfühlsam eine Szene sein soll, Frau Gusovius geht einfach nicht richtig mit. Das lässt das ganze Projekt scheitern und hier hätte eine bekanntere Stimme sicherlich mehr reissen können, da bin ich mir ganz sicher.

Nur am Anfang und am Ende gibt es eine Melodie zu hören, das war es dann auch schon wieder in Sachen Untermalung. Gerade dann, wenn eine Sprecherin nicht souverän oder gelungen agiert, sollte man sich die Option einer inszenierten Lesung nicht nur offen halten, sondern direkt ziehen und Musiken einsetzen. Das hätte vielleicht noch was retten können, aber so wirkt die Lesung zäh und langweilig.

So kann man diesen Markt sicherlich nicht erobern, dessen sollten sich die Macher bewusst sein. Mit einer besseren Erzählerin hätte das was werden können, so aber nicht, denn inhaltlich gibt es nichts zu meckern, weil man von Anfang weiss, was den Hörer bzw. die Hörerin hier erwartet. Von einer begeisterten Leserin weiss ich jedenfalls, dass sie auch weiterhin eine Leserin von Feehans Werken bleiben wird, aber sicherlich keine Hörerin, denn der lesenden Fangemeinde gefällt die Vertonung absolut nicht und das vollkommen zurecht!

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Lübbe Audio

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