Farelia? Nr. 2
- Die Träne von Parandur -
(Farelia? Records)

Captain Blitz urteilt:

Tom Becks Abenteuer in einer finsteren, unwirtlichen Welt gehen weiter und immer noch befindet er sich auf der Suche nach seiner Existenz, nach seiner Aufgabe. Wird er sie auf dem Weg in das Land des Lichts erfahren? Doch bis es soweit ist hat er noch einige Hürden zu nehmen und er findet sich in der Festung von Parandur ein. Dort muss er sich dem Orakel stellen...

- Meinung -

Was als Gruselreihe seinen Anfang nahm schwingt nun um in Richtung Fantasy-Genre. Das macht aber rein gar nichts, denn es bietet sich dem Hörer immer noch keine mitreissende Handlung, denn er wird immer noch absolut im Unklaren gelassen, worum es denn hier nun eigentlich geht. Stattdessen werden die Tränen von Parandur vorgeschoben, Beck hat zwar mehr oder weniger eine Aufgabe, aber das Gesamtbild, das Ziel dieser Reihe, wird immer noch nicht sichtbar und wenn man hier auf einen "Burns-Effekt" pocht, dann liegt man bei Farelia? absolut falsch, denn der stellt sich hier nicht ein, viel mehr werden die Produzenten ein Schulterzucken ernten und die Serie wird niemanden mehr interessieren. Glücklicherweise hat man sich dazu entschlossen nur noch eine CD aufzufahren, die zwar auch nicht deutlich unterhaltsamer als der Vorgänger ist, aber wenigstens nicht über 130 Minuten den Hörer langweilt, sondern nur noch ca. 79 Minuten eine Art Drogenfilm auffährt. Der Hörer mag hier sich zwar schon selber einiges zusammenreimen, aber ob er das auch will oder mag ist fraglich, denn dafür muss ihn die Serie erstmal ausreichend interessieren, was ebenfalls in keinster Weise sicher ist. Für die nächste Folge sollte man eine konkretere Handlung auf die Beine stellen und ein Ziel präsentieren, vielleicht kann man dann die Hörer fesseln und Interesse erzeugen.

Bei den Sprechern hat sich nicht viel getan, es bleibt soweit bei relativ guten Leistungen, aber auch bei viel Gepitche, Geflüster und Genuschel, das Spannung, Grusel oder sonstige Emotionen erzeugen soll, was aber nicht immer gelingt bzw. teilweise sogar richtig nerven kann, wenn pseudo-cooles Gelaber dem Hörer entgegentönt. Der Erzähler Paul-Simon Ramm hat sicherlich seine Momente, das stelle ich nicht in Frage, doch über die gesamte Distanz ist seine Art des Vortragens eher tödlich für die Atmosphäre und immer kann der Hörer diesen Flüsterton auch nicht ertragen. Frank Beutel liefert als Tom Beck ein souveräne Vorstellung ab, ihm lauscht man von allen am liebsten. Jessica Ramms Darbietung lässt da noch etwas zu wünschen übrig, sie wirkt zu abgelesen. Der Rest der Besetzung fällt nicht unbedingt auf, was aber auch bedeutet, dass sie sich keine grossartigen Aussetzer leisten. Als "Bonus" gibt es einen Gastauftritt von Horst Kurth von der Hörfabrik.

Bei der Art der Einsätze der Untermalung hat sich leider nicht sonderlich etwas getan, denn immer noch geht man damit regelrecht verschwenderisch um, der Hörer wird nahezu von den Klängen erschlagen. Weniger ist oft mehr, in diesem Fall würde das auch zutreffen. Daueruntermalung ist penetrant und schadet der Atmosphäre und es beschleicht einen erneut das Gefühl es hier mit einer Art "Drogenfilm" zu tun zu haben.

Quo vadis, Farelia? Das Ziel ist nicht klar, produktionstechnisch ist man scheinbar bereits am Ende der Fahnenstange angelangt und wen soll diese Reihe ansprechen. Alles ist zu sehr vage und der Grusel hält sich in Grenzen, Fantasy wird nun gross geschrieben. In Zukunft sollte man bei Farelia? eindeutig konsequenter produzieren, eine eindeutigere Story bringen und dann wissen, was man will. Dann könnte es auch mal mit einer Empfehlung klappen...

Der Link:
Farelia? Records

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