Ein Roboter auf der Anklagebank? So muss man sich es wohl vorstellen, wenn ein Roboter von menschlichen Wissenschaftlern mit Fragen regelrecht seziert wird und man ihm vorwirft falsch gehandelt zu haben. Sein Erbauer sieht das natürlich zunächst anders und er schützt sein "Kind". Tut er dies im Wissen, dass seine Schöpfung gegen Gesetze verstoßen hat? Welches Schicksal erwartet den Roboter?
- Meinung -
Isaac Asimovs Vorlage in einer Bearbeitung, die man schon als klassisch bezeichnen kann, da sie auch schon einige Jahre auf dem Buckel (1970) hat und nun ihre Neuauflage erfährt. Was erwartet den Hörer? Man kann hier von einer Art utopischen Gerichtsfall sprechen, der eine künstliche Intelligenz auf die Anklagebank setzt, umringt von Wissenschaftler, die dem Wsen einen Vorwurf machen oder ihn entlasten wollen. Asimov wirft Fragen auf und spinnt Gedankenfäden, die in eine ferne Zukunft schweifen, sehr interessant sind, doch kein Hörer sollte hier einen Actionknaller erwarten, wie es "I, Robot" im Kino ist. Davon ist diese Werk weit entfernt und eher ein ruhiger, aber nicht minder interessanter Verteter seiner Zunft.
Ein Sprecher verdient besondere Aufmerksamkeit und das ist Charles Regnier, der so ziemlich alle anderen Beteiligten in den Hintergrund drängt. Ist der Rest der Besetzung schlecht? Keineswegs, denn alle ziehen an einem Strang und liefern ein homogenes Bild ab, doch Regnier hat halt den größten Namen und die markanteste Stimme, die diese Produktion zu bieten hat, von daher kommt seine Leistung auch irgendwie am besten weg.
Musikalische Magerkost, irgendwie typisch für Radioproduktionen aus dieser Zeit und wer hier eine üppige Untermalung erwartet, der hat sich getäuscht und zwar gründlich. Hauptsächlich Dialoge werden geboten und die sollen halt nicht von Musiken und Effekten gestört werden, also muss der Hörer halt ohne auskommen, doch die Produktion geht auch so auf und da kann man auch mal auf Musik und dergleichen verzichten.
Wer Asimovs Bücher mag, dem wird auch dieses Hörspiel gefallen, Freunden der ruhigen Vertreter des Sci-Fis und der Utopie sowieso. Eine schöne Neuauflage, schnörkellos, aber eine Art Geheimtipp. Stark dialloglastig, frei von Action, aber ein Kandidat für kalte Abende.
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