Ever verliert mit 16 Jahren ihre Eltern und seitdem ist sie in sich gekehrt, kapselt sich von der Außenwelt weitestgehend ab und auch sonst ist sie alles andere als eine fröhliche Person. Dazu kommt noch, dass sie gewisse übernatürliche Fähigkeiten hat, sie kann die Gedanken anderer lesen und es scheint noch mehr damit auf sich zu haben. Hat etwa Damen etwas damit zu tun, der Neue in ihrer Klasse? Irgendwas scheint mit ihm zu sein, doch was? Evers Leben geht nun in eine andere Richtung, sie will das Geheimnis Damens lüften und auch mehr Licht in ihr eigenes Dunkel bringen. Wird es ihr gelingen?

- Meinung -

Anfänglich dachte ich, dass es hier wieder nur in die Twilight-Richtung geht, Mädchen und Junge verlieben sich, ungewöhnliche Liebe, übernatürliche Elemente sind mit von der Partie etc., doch ganz so einfach ist es dann doch nicht. Für meinen Geschmack fällt die Geschichte rund um Ever und die Unsterblichen deutlich düsterer und bedrückender aus, die ganze Angelegenheit ist schon ziemlich traurig. Die Handlung an sich fällt aber für meinen Geschmack mindestens genauso dünn wie bei Twilight aus, aber man muss bedenken, dass es sich hier um einen Auftakt handelt, die Charaktere werden erstmal vorgestellt und es passiert an sich recht wenig. Das Grundgerüst steht jetzt jedenfalls und man darf gespannt sein, ob kommende Werke mehr zu bieten haben. Interessant ist das alles hier schon, keine Frage, nur darf mehr Tempo rein und inhaltlich müsste nachgelegt werden. Langweilig waren die 295 Minuten Spielzeit nicht, da man wissen wollte, worum es eigentlich geht und wer die Unsterblichen sind.

Marie-Luise Schramm ist hier die Erzählerin und meines Wissens nach ist das ihre erste Lesung. Da ich sie als Hörspielsprecherin schon sehr schätze, war ich nun auf ihre Performance bei einer Lesung gespannt und es freut mich sehr, dass sie auch hier überzeugen kann. Ihre Stimme passt absolut zu dieser Geschichte, sie kommt sehr jung und frisch rüber, wie es halt zur Rolle der Ever passt, gleichzeitig aber auch traurig und zerbrechlich, was die Story und die damit verbundene Stimmung erstklassig untermauert. An der Leistung gibt es meiner Meinung nach jedenfalls nichts auszusetzen, ein wirklich überzeugender Auftritt.

Keine Untermalung, eine reine Lesung, doch das geht absolut in Ordnung. Ich vermute sogar, dass Musiken und Geräusche hier nur gestört hätten und sie der einfühlsamen Performance Marie-Luise Schramms nur im Weg gewesen wären. Von daher kann man damit wunderbar leben, dass man nur ihre Stimme zu hören bekommt und es geht auch so atmosphärisch genug zu.

Inhaltlich noch etwas dünn, ansonsten eine ordentliche Angelegenheit, irgendwo zwischen Fantasy und romantischer Liebesgeschichte. Für Twilight-Fans auch sicherlich interessant und wer eine dunkle Lovestory mag, der sollte hier zugreifen. Ich hoffe, dass die Story mit dem zweiten Band etwas mehr zulegt, für einen Auftakt ist das hier aber schon in Ordnung.

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