Der Nobelpreis stellt für jeden Wissenschaftler der Welt das höchste Ziel dar, er ist sozusagen der Gral für diese Forscher. Dieser Preis wird in unterschiedlichen Kategorien von einer unabhängigen Jury vergeben, doch was wäre, wenn jemand die Vergabe manipulieren würde? Dies soll nun geschehen, eine bestimmte Kandidatin wird bevorzugt und es laufen Unternehmungen, diese Kandidatin als Siegerin in ihrer Kategorie durchzudrücken. Ein Bestechungsversuch wird bei Hans-Olof Andersson, einem Jury-Mitglied, unternommen, doch der lehnt ab. Nun müssen andere, härtere Mittel her, um Andersson zum Umdenken zu bewegen...
- Meinung -
Ein neues Werk aus Eschbachs Feder, da ist die Vorfreude gross, doch leider kann diese Geschichte zu keinem Zeitpunkt wirklich überzeugen, da der Handlung etwas ganz wichtiges fehlt und das ist das typische "Eschbach-Element". Damit sind die epische Breite, die Tragweite und die utopischen Elemente gemeint, die die vorherigen Stories auszeichneten. Ohne diese wichtigen Bauteile ist die Geschichte kaum etwas wert und nachher driftet sie in eine Richtung ab, die absolut nicht unterhalten kann. Sex and Crime sind nicht Eschbachs Steckenpferd und deshalb versteht er es auch nicht die Handlung schmackhaft zu machen. So hört man spätestens nach der Hälfte weg und hofft, dass das Werk so schnell wie möglich vorbei ist, denn diesmal steht zwar Eschbach drauf, es ist aber leider keiner drin.
Kann der Sprecher hier noch was reissen und die nicht so berauschende Story in ruhigeres Fahrwasser bringen? Leider nein, denn Stephan Benson schafft es nicht die Lesung noch so interessant zu gestalten, damit die Bewertung positiver ausfällt. Anfangs merkt man ihm an, dass er sich noch orientieren muss, er erst in Fahrt kommen muss, denn er betont nicht so gut, wie es der Fall sein sollte. Seine Stimme an sich ist auch nicht sonderlich markant, wie es z.B. bei einem Udo Schenk oder Detlef Bierstedt, die sicherlich noch was hätten retten können, wenn auch nicht viel. Benson liefert eine solide Leistung ab, er steigert sich später, aber der grosse Leser ist er leider nicht.
Keine Musik, nur eine Einleitungs- und Abspannmelodie, wie man es von den meisten Hörbüchern von Lübbe Audio her kennen dürfte. Vielleicht hätten Geräusche und Effekte und ein paar Zwischenmusiken das Ruder rumreissen können, aber das sind leider nur Spekulationen, die Fakten sehen anders aus.
Tja, das haut den stärksten Eschbach-Fan um, aber nicht weil das Hörbuch auf 6 CDs (Spielzeit von ca. 7 Stunden) so gut ist, sondern weil die Story an sich so schwach ist. "Das ist kein Eschbach!" werden einige denken und zurecht, denn was hier anfänglich als spannender Nobelpreis-Betrug startet, endet in einer Sex and Crime Orgie, die man nicht wirklich braucht. Schade, da war mehr drin...
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