John Fontanelli (Andreas Pietschmann) wird schlagartig durch das größte
Erbe aller Zeiten zum reichsten Mann der Welt. Doch was er damit anstellen
wird ist mehr oder weniger klar, denn er soll zum Retter der Menscheit
werden und es nicht sinnlos ausgeben, wenn das überhaupt möglich
ist. Die Familie Vacchi hütet das Vermögen seit ca. 500 Jahren
und agiert immer noch als Finanzverwalter für die Fontanellis.
Es gibt da nur ein Problem: Ein mysteriöser Anrufer versucht John
von seinem ursprünglichen Weg abzubringen und einen anderen einzuschlagen,
der angeblich der richtige sein soll. Wie wird sich John entscheiden
und wird er tatsächlich die Menschheit retten? Es kommt aber zu
Ereignissen und Entdeckungen, die sein Unterfangen gefährden können!
- Meinung -
Nach dem Jesus Video eine
weitere Vertonung basierend auf einem Buch von Andreas Eschbach. Kann
die Story ebenso überzeugen? Ja, definitiv, aber vergleichbar ist
sie nur in Bezug auf die visionären Elemente, die Eschbach erneut
einbringt, ansonsten geht es in eine völlig andere Richtung. Diesmal
geht es ausschließlich um Geld, eine ganze Menge davon, doch wie
auch schon beim Jesus Video kann dies die Menschheit nachhaltig beeinflussen.
Diese Art von Story kann man durchaus als Eschbachs Steckenpferd und
Stärke bezeichnen und er versteht so problemlos den Hörer
in seinen Bann zu ziehen, egal ob die Bearbeitung nun für ein Hörspiel
oder ein Hörbuch gemacht wird, beides kann überzeugen und
hier ist es halt eine gute Adaption für ein Hörspiel, die
zwar kein sonderlich hohes Tempo aufweisen kann, aber es reicht aus,
um über die volle Distanz für Spannung und gute Unterhaltung
zu sorgen.
Die Entscheidung "pro Hörspiel" hat sich
voll und ganz ausgezahlt und so kommt man in den Genuss sehr vieler
bekannter Stimmen. Es fällt schwer auf alle einzugehen und von
daher erwähne ich nur die größeren Rollen und bekannteren
Namen. Allen voran Andreas Pietschmann, der in der Rolle des Erben John
Fontanelli glänzt, weiß zu überzeugen und er trägt
das Hörspiel zu einem großen Teil auf seinen Schultern. Neben
ihm fallen vor allem Felix von Manteuffel, Horst Sachtleben, Hans-Peter
Hallwachs, Wanja Mues und viele andere positiv, was ein Verdienst der
Regie von Leonhard Koppelmann ist. Umrahmt wird die Handlung von Hansi
Jochmanns erklärenden Einwürfen, die sich hauptsächlich
um finanzielle Dinge drehen und dem Hörer einige Szene verdeutlichen
sollen. Insgesamt eine tolle Sache, keine Ausrutscher, rundum eine tolle
Besetzung und eine dementsprechende Leistung.
Musikalisch wird leider kaum etwas geboten, denn man
beschränkt sich nahezu ausschließlich auf untermalende Klänge,
wenn die Erzählerin Hansi Jochmann einschreitet und erklärende
Einwürfe präsentiert. Diese klingen nach einen News- oder
Börsenticker, wodurch die treibende Kraft der Story, die Finanzen,
noch stärker in den Vordergrund gedrängt wird. Positiv fallen
aber besonders die Geräusche auf, hier hat man sich wirklich sehr
viel Mühe gegeben, damit der Hörer sich jede Szene äußerst
plastisch vorstellen kann. Insgesamt ist die Untermalung aber recht
spärlich ausgefallen und man bekommt hauptsächlich reine Dialoge
geboten.
Für Eschbach-Fans sowieso ein Muss und für
diejenigen, die sich eine Zukunftsvision mit utopischem Einschlag zu
Gemüte führen möchten sicherlich auch kein enttäuschendes
Unterfangen. Eine gelungene Adaption des Buches und endlich mal als
Hörspiel und nicht als Lesung. So können auch gerne weitere
Bücher von Andreas Eschbach vertont werden, Freunde werden die
Produktionen mit Sicherheit finden.
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