Ein Spiegel im Spiegel, Visionen und surreale Ereignisse, bizarre Träume. Was steckt dahinter? Welchen Sinn haben diese Geschehnisse? Ein Labyrinth, endlose Gängen, in denen man sich verlieren kann, doch gibt es überhaupt ein Ziel? Gibt es einen Zusammenhang? Fragen über Fragen, doch gibt es auch eine Lösung dieses Rätsels. Was spiegelt sich in einem Spiegel, der sich in einem Spiegel spiegelt?
- Meinung -
Im Prinzip ist das hier eine Sammlung verschiedener Kurzgeschichten Michael Endes, doch genau das ist für meinen Geschmack auch der Knackpunkt der ganzen Angelegenheit. Ein inhaltlicher Flickenteppich, ohne größeren Zusammenhang oder Handlungsbogen. Wer nur einfach ein paar gelungene, surreale Kurzgeschichten hören möchte, der dürfte sich zwar gut unterhalten fühlen, wer aber eine größere Fantasygeschichte sucht, der wird wohl eher enttäuscht sein bzw. nicht wirklich viel mit der ganzen Sache anfangen können. Es hat also durchaus etwas mit der eigenen Erwartungshaltung zu tun, schlecht ist die ganze Sache nämlich ganz und gar nicht, nur sollte man sich nicht auf ein koherentes Hörspiel einstellen, in dem konsequent eine Geschichte erzählt wird. Teilt man sich die einzelnen Kapitel ein und hört sich versetzt, dann dürften Freunde der fantastischeren Unterhaltung durchaus auf ihre Kosten kommen.
Ich würde sogar hingehen und behaupten, dass diese Produktion primär ein Vehikel für die Sprecher ist, die sogar für einen guten Zweck mitgemacht haben, denn die Erlöse gehen an die Deutsche Muskelschwundhilfe e.V., also eine unterstützenswerte Angelegenheit. Den Sprecherinnen und Sprechern muss man auch hoch anrechnen, dass sie sich hier dermaßen ins Zeug legen und durch die Bank weg erstklassige und überzeugende Leistungen abliefern. Hier geben sich die Hochkaräter die Klinke in die Hand, ein großer Name folgt auf den nächsten. Mario Adorf, Joachim Kerzel, Andreas Fröhlich, Tobias Meister, Frank Glaubrecht, Helmut Krauss, Manfred Lehmann, Uwe Friedrichsen, Jens Wawrczeck, Erich Räuker, Regina Lemnitz, Klaus Dittmann und viele weitere, ein wahres Stimmfest und das auch noch für einen guten Zweck, mehr geht da im Prinzip wirklich nicht.
Klaus Ude ist hier auch für den guten Ton zuständig und er sorgt dafür, dass das Werk in den passenden Klangteppich gehüllt wird. Der surreale Anstrich der Geschichte wird auch dementsprechend akustisch transportiert und somit kann man sagen, dass auch in dieser Hinsicht alles richtig gemacht worden ist.
Wer ein Sammelsurium diverser Geschichten aus Michael Endes Feder sucht, die dann auch noch von hervorragenden Sprechern vorgetragen werden, der ist an der richtigen Adresse. Leichte Kost ist diese Produktion aber nicht, darüber sollte man sich vorher jedenfalls im Klaren sein.
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