Der Zauberer Beelzebub Irrwitzer und die Hexe Tyrannja Vamperl (Harald Leipnitz und Louise Martini) haben nicht genug schlechte Taten in diesem Jahr begangen und nun neigt es sich dem Ende entgegen. Werden sie es noch rechtzeitig schaffen und ihr Soll erfüllen? Die beiden Fieslinge wollen deshalb den satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch in ihre Gewalt zu bringen, denn der lässt jeden Fluch in Erfüllung gehen. Eigentlich ein genialer Plan, doch der Rabe Jakob und der Kater Maurizio (Tommi Piper und Grete Wurm) haben da auch noch ein Wörtchen mitzureden und wollen den beiden das Handwerk legen!
- Meinung -
Michael Endes Wunschpunsch genießt Kultstatus, wobei ich mir das nach dem Hören dieser Produktion eigentlich nur für die Vorlage vorstellen kann, aber nicht für das Hörspiel. Die 102 Minuten Spielzeit haben sich jedenfalls ziemlich in die Länge gezogen und für mich hatte die Bearbeitung größtenteils eher den Charakter einer inszenierten Lesung, dazu fällt sie auch ziemlich tempoarm und ruhig aus. Ingeborg Tröndles Adaption hat mich jedenfalls nicht begeistert, zu zäh und trocken kommt sie daher, hier fehlt definitiv mehr Tempo und eine kürzere Spielzeit wäre alles andere als verkehrt gewesen, 80 Minuten hätten sicherlich auch ausgereicht. Somit schleppt diese Produktion eine ziemlich schwerwiegende Hypothek mit sich herum und man darf bezweifeln, dass die handwerkliche Abteilung diese abschütteln kann.
Kann sie meiner Meinung nach nämlich nicht, denn wie gesagt, das klingt hier teilweise schon eher nach einer inszenierten Lesung und dazu auch noch ziemlich trocken. In den meisten Fällen unterhalten sich höchstens zwei Charaktere und da kommt nur selten Hörspielfeeling auf, auch wenn es sich durchaus um eine recht namhafte Riege handelt. Vor allem Tommi Piper und Harald Leipnitz haben mich gut unterhalten, aber auch alle anderen liefern keine schlechten Leistungen ab, in der Hinsicht gibt es jedenfalls wenig zu meckern. Lediglich die fehlende Dynamik stört hier gewaltig, was aber wie bereits erwähnt eher der Bearbeitung anzukreiden ist.
Eine großzügigere Untermalung hätte die ganze Angelegenheit vielleicht noch etwas aufgelockert. Die Klänge von Jochen Scheffter sind gar nicht so verkehrt, aber letztendlich zu wenig, um das Ruder noch rumzureißen. Am meisten wird sich hier eher auf eine Geräuschkulisse verlassen, die zwar unterm Strich in Ordnung geht, aber nicht ausreicht, um 102 Minuten lang die Hörerschaft bei Laune zu halten.
Schade, aber diese Ende-Adaption hat meine Erwartungen nicht erfüllt, die Produktion lässt hier und da durchaus Wünsche offen. Eine temporeichere und mitreißendere Bearbeitung hätte Wunder gewirkt, so bleibt es aber eine recht dröge Angelegenheit, die nur eingefleischten Ende-Fans gefallen dürfte.
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