Die Morde des Émile Poiret Nr. 5
- Vanisia -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

In Paris kommt es zu einigen Morden, einer mysteriöse als der andere und Zusammenhänge scheint es auch keine zu geben. Es ist wird wohl kaum eine Verbindung zwischen einem reichen Bankier, einem Clochard und einer Burlesque-Tänzerin geben, oder? Das riecht jedenfalls nach einem Fall für Émile Poiret (Donald Arthur), der sich eigentlich nur ein schönes und entspanntes Wochenende in der "Stadt der Liebe" machen möchte. Könnte es im bekannten und beliebten Cabaret "Secret de séduction" Antworten auf die zahlreichen Fragen geben? Das Cabaret scheint nämlich eine wichtige Rolle in der ganzen Angelegenheit zu spielen und Poiret nimmt den Laden mal genauer unter die Lupe!

- Meinung -

Der fünfte Fall für Émile Poiret und hier gibt es meiner Meinung nach leider wieder einen Rückschritt zu verzeichnen. Zeigte der vorherige Fall qualitativ nach einer langen Durststrecke endlich mal einigermaßen nach oben, so geht es hier wieder in die entgegengesetzte Richtung und die 67 Minuten fallen recht dröge und zäh aus, obwohl die Zutaten eigentlich gute und spannende Unterhaltung versprechen. Es bleibt aber leider auch nur bei den Zutaten, denn das Gesamtpaket will mich einmal mehr nicht überzeugen, vor allem weil kaum Tempo aufkommt, dadurch wird Spannung nahezu im Keim erstickt und die guten Ansätze kommen erneut nicht über sich selbst hinaus. Inhaltlich bleibt somit auch dieser Fall Émile Poirets blass und das ausgerechnet nach einer einigermaßen brauchbaren Folge.

Eine gewisse Mitschuld an der Trägheit dieser Serie liegt auch bei der Besetzung der Hauptrolle, denn Donald Arthur, so sehr ich ihn auch als Sprecher schätze, verbindet man nicht gerade mit Hochgeschwindigkeitshörspielen. Brummelig und ruhig kommt er rüber und auch wenn er sehr gut zu einer Rolle wie der des Poiret passt, denn machen wir uns nichts vor, das Vorbild dazu ist bei Sir Peter Ustinovs Interpretation des Hercule Poiret zu suchen. Den Ton trifft Arthur ganz gut und man hat auch irgendwie die ganze Zeit Ustinovs Antlitz vor dem geistigen Auge, doch das war es dann auch schon, denn mir fehlt persönlich irgendwie der "Drive" und das Tempo, da hätte die Regie auch eine energischere Darbietung verlangen sollen. So bleibt alles recht träge und ermüdend, da kann auch die ansonsten gut aufgelegte Riege herzlich wenig ausrichten. Sandra Schwittau, Walter von Hauff, Norbert Gastell, Christine Pappert, Melanie Manstein und wie sie alle heißen, durch sie wird dieser Bereich letztendlich aber noch ganz ordentlich gestaltet.

Immerhin kommt französisches Flair auf und in dieser Abteilung wurde gute Arbeit geleistet. Musiken und Geräusche sind gut ausgewählt und eingesetzt worden, so dass die richtige Atmosphäre aufkommt und es geht stellenweise auch recht düster zu. Darauf lässt sich aufbauen und in dieser Hinsicht muss nicht mehr großartig nachgebessert werden.

Das Problem liegt beim Inhalt und Donald Arthur bringt die Hauptrolle einfach zu schleppend rüber. Mehr Tempo und eine knackigere Bearbeitung wären sicherlich schon die Hälfte der Miete, da muss sich etwas tun. Empfehlen kann ich diese Folge eigentlich nicht, aber wer krimitechnisch Nachschub sucht und bisher Spaß an Poirots Fällen hatte, der kann reinhören, sollte aber keine großen Erwartungen haben.

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Maritim

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