Eine Expedition der Elben unter der Führung von König Keandir (Michael-Che Koch) zieht hinaus in die Welt, um eine neue Heimat zu finden, doch das Unternehmen gerät immer wieder in gefährliche Situationen. Sie begegnen dem augenlosen Seher (Jens-Peter Fiedler), geflügelten Affenwesen und anderen Kreaturen und es gilt einige Hürden zu meistern. Werden die Elben ihr Ziel erreichen oder ist die Lage aussichtslos?
- Meinung -
Das Buch von Alfred Bekker erfährt hier eine Hörspielvertonung, doch am Ende fragte ich mich, ob hier nicht entweder eine Lesung mehr Sinn gemacht hätte oder ob die vier CDs zuviel des Guten sind. Das mag paradox erscheinen, ist es aber gar nicht, denn das Problem liegt einfach darin, dass der Hörspielinszenierung einfach der Drive fehlt, hier hätte deutlich mehr Tempo reingemusst. Einer Lesung verzeiht man sowas schon mal eher und da geht man sogar davon aus, dass es ruhiger und ausführlicher zugeht. Zwei CDs hätten es auch getan und diese Geschichte deutlich rasanter erzählt, was aber leider nicht der Fall ist. Sicher, interessant sind die Erlebnisse schon und man möchte wissen, welche Abenteuer sie in Zukunft noch meistern und erleben werden, doch das größte Manko dürften hier die ellenlangen und viel zu häufig aufkommenden Erzählparts sein. Hätten die Macher die Bearbeitung dynamischer gestaltet und mehr Hörspielparts reingebracht, dann wäre dieses Problem nicht aufgetreten und Längen hätte es dann auch nicht geben, daran muss also noch gearbeitet werden.
Wie gesagt, zu lange Erzählparts, das ist das Hauptproblem, da nützt es auch nichts, dass Bodo Primus seine Aufgabe aber sehr gut löst. Diese Produktion hätte man sich auch wunderbar als Lesung mit Primus als Erzähler geben können, das hätte nicht geschadet, ganz im Gegenteil. Die anderen Sprecher und Sprecherinnen machen ihren Job zwar auch sehr gut, doch sie haben kaum Möglichkeiten sich richtig zu entfalten und in ihren Rollen aufzugehen, weil umgehend wieder der Erzähler zum Zuge kommt. Die Gewichtung stimmt hier somit nicht und großartig glänzen kann eigentlich niemand, auch wenn man Könnern wie Michael-Che Koch oder Reinhard Schulat-Rademacher immer gerne lauscht. Kriegen die Macher eine bessere Bearbeitung hin, dann dürften auch die Sprecher davon profitieren und besser in Szene gesetzt werden. Davon hat letztendlich nicht nur die gesamte Produktion etwas, die dadurch flotter inszeniert wirkt, sondern auch die Hörerschaft, die dadurch die Leistungen der Sprecher besser genießen kann.
Auch bei der Untermalung gibt es Grund zur Kritik, dann für eine Produktion von satten vier CDs müssen schlicht und ergreifend mehr Musiken her. Es gibt hier nur einen bestimmten Satz von Klängen, die immer und immer wiederholt werden und auf die Dauer nervt das sogar, anstatt eine stimmungsvolle Atmosphäre aufzubauen. Vor allem ein Stück geht einem nach einer gewissen Zeit gewaltig auf den Geist und ausgerechnet das soll Idylle und Harmonie versprühen und kommt dann zum Einsatz, wenn es den Helden besser geht oer wenn sie einen Triumph erzielt haben. Das muss abgestellt werden, mehr Musiken, eine facettenreichere Untermalung, das ist absolut wünschenswert!
Es gibt also in allen Bereichen etwas zu verbessern, schlecht ist die Produktion aber nicht. Dennoch kommt der erste Teil der Elben-Trilogie nicht über das georndete Mittelmaß hinaus, besietzt aber noch mächtig Luft nach oben. Für ausgehungerte Fantasy-Fans vielleicht einen Versuch wert, aber absolut kein Muss!
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