Bekloppte Hörspiele

Prinz Eisenherz 9 + 10
- Am Rande des Abgrunds -
- Der falsche Ritter -
(WZ)

Captain Blitz urteilt:

Lord Maldon bedroht das Königreich König Arthurs (Nick Benjamin), doch wie kann es dieser Mann überhaupt wagen? Ganz einfach, denn Chung-Ling-Soo steht ihm zur Seite und der kennt das Geheimnis des Schwarzpulvers. Ist Camelot verloren?

Sir Harold hat angeblich die tollsten Abenteuer erlebt und spricht vollmunding von ihnen, doch anscheinend ist er nur ein Aufschneider und Grossmaul. Die ersten Probleme kommen auf, die sehr gefährlich werden können, denn er wird zu einem Duell aufgefordert und zwar von einem echten Ritter!

- Meinung -

Tja, da gab es mal eine Zeichentrickserie, die anscheinend damals schon keine Sau interessiert hat, also Grund genug für einen Herrn Leubner sich doch mal diese unwichtige Zeichentrickserie zu schnappen und dazu auch Hörspiele zu präsentieren. O-Ton? Nein, natürlich nicht, das macht Leubner mit seiner Elitetruppe doch von grundauf neu, sonst geht doch die ganze Magie flöten. Genau, Magie...starke Schlafmagie, die den Hörer in einen albtraumhaften, tranceartigen Zustand versetzt. Na gut, vielleicht ist es auch nur mächtige Langeweile, aber das ist halt Rudolf Leubners Talent. Er macht aus einer belanglosen Trickreihe, die mit unglaublichen kurzen Episoden glänzt, eine noch viel unwichtigere Hörspielserie, herzlichen Glückwunsch. Das Highlight der Folge ist sicherlich und unbestritten die mehr als peinliche Darstellung des Chinesen Chung-Ling-Soo, hier also bitte besonders gut aufpassen bzw. überhaupt aufpassen.

Wer ähnliche Produktionen kennt, der weiss vermutlich, wer hier mitspricht. Natürlich, Nick Benjamin darf nicht fehlen, die alte Sprecherikone. Er liefert hier einen furchtbaren König Arthur ab, über den man sich köstlich amüsieren kann, vor allem wenn er seine lächerlichen Motivationsreden hält. Da wenden sich nicht nur die Hörer lachend ab. Erik Borner, die alte Neon-Maus, gibt sich auch die Ehre, er spricht hier die Hauptrolle, doch er bleibt dabei unglaublich farblos, man kann sich später gar nicht mehr an ihn erinnern. Der Rest der Produktionen wird mit weiteren Leubner-Freunden aufgefüllt, von einem gewissen Niveau oder Qualität lässt sich hier nicht reden.

Ja, herrlich, was für eine üppige Untermalung, die aus einem einzigen, durchschnittlichen Stück besteht. Man kann nicht leugnen (oder heisst es leubnen?), dass dieses Stück schon ein wenig Flair aufkommen lässt und es zum Szenario passt, aber eine einzige Melodie ist einfach viel zu wenig und je öfter diese eingesetzt wird, desto schneller nervt sie. Über die Effekte möchte ich keine grossen Worte verlieren, wenn sie denn mal dabei sind, dann gehen sie in Ordnung, doch es geht natürlich auch besser.

Grossartig, eine Hörspielserie zu einer Zeichentrickserie, die unterging und man ist anscheinend trotzdem auf den Marketing-Zug aufgesprungen, obwohl er auf eine Klippe zusteuerte. Tja, das nennt man wohl Pech. Jedenfalls ist diese Reihe ein weiterer Beweis dafür, dass Rudolf Leubner nicht wirklich Hörspiele produzieren kann, er aber immer und immer wieder sein nicht vorhandenes Talent demonstrieren muss. Jede Epoche braucht wohl seinen eigenen Don Quichote...

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