Dr. Beckman (Lutz Mackensy) gibt seinem Patienten ohne Gedächtnis einen Namen, nämlich Edgar Allan Wallace (Helmut Krauss). Mit dem Rat, auf Reisen zu gehen und seine merkwürdigen Träume genauer zu analysieren, zieht Wallace in die Welt hinaus. Der nächste Traum lässt nicht lange auf sich warten und so befindet sich Wallace plötzlich als Inspektor Bill Tanner auf Marks Priory und muss sich mit der Familie Lebanon und den Angestellten auseinandersetzen.
- Meinung -
Ein interessantes Konzept, Lübbes "Edgar Allan Poe" mit den Krimis von "Edgar Wallace" zu kreuzen. Was kommt dabei am Ende heraus? Stumpfe Comedy, die sich über beide Serien lustig macht? Nein, das würde ich nicht sagen, meiner Meinung nach ist es eher eine Hommage an beide Serien und dazu kommt noch eine gute Portion Humor, ohne dass die Serie in flachen Klamauk abdriftet. Die Pointen sitzen, die Einarbeitung des "indischen Tuchs" in den Handlungsrahmen geht auch gut über die Bühne und die ganze Angelegenheit fällt auch recht kurzweilig aus. Mir hat dieser Auftakt jedenfalls gefallen und ich habe mich köstlich amüsiert.
Dazu noch eine tolle Sprecherliste, was will man mehr? Helmut Krauss liefert eine gute Leistung ab, wobei man sagen muss, dass er recht träge und müde klingt, was aber durchaus zu einer Serie passt, in der der Hauptcharakter vornehmlich träumt. Seine Kollegen und Kolleginnen können sich auch hören lassen, da sind ein paar richtige Hochkaräter dabei, unter ihnen Barbara Ratthey, die als Lady Lebanon einen tollen Job macht oder Monty Arnold, der den verrückten Sohn Willie hervorragend spricht. Das waren aber noch nicht alle bekannten Namen, denn Eckart Dux, Norbert Gescher, Santiago Ziesmer und Jürgen Thormann mischen ebenfalls mit und überzeugen ebenfalls. Dennis Rohling himself ist auch wieder dabei, genau wie bei Lady Bedfort wieder in der Rolle eines Butlers, doch eher von der unsympathischen Sorte. Marco Sand, Sibille Helfenberger und Michael Eickhorst sind auch noch von der Partie und lieferne auch gute Arbeit ab.
Die Musiken sind klasse und es herrscht eine sehr dichte Atmosphäre vor. Die Klänge sind natürlich an das Vorbild "Edgar Allan Poe" angelehnt, was vor allem beim Intro deutlich wird. Alles nur geklaut? Mitnichten, denn die Produktion hat durchaus ihren eigenen Sound, auch wenn hier und da natürlich immer wieder der "Pate" der Serie durchklingt. Insgesamt überzeugen Musiken und Geräusche aber voll und ganz, Stimung und Atmosphäre wissen zu gefallen.
Beim Design ist die Gratwanderung ebenfalls geglückt, der Stilmix ist beim Cover gelungen. Die Aufmachung sieht insgesamt schön aus und der eine oder andere dürfte zum Kauf angeregt werden.
Und das auch vollkommen zu Recht, denn der Auftakt ist gelungen und ich würde ihn als gut bezeichnen. Hier und da gibt es schon noch ein wenig Luft nach oben, aber insgesamt hat mir die erste Folge schon viel Spass gemacht und ich habe mich gut unterhalten gefühlt, so darf es gerne weitergehen und wer eine amüsante Hommage an beide Serien hören möchte, der ist hier genau richtig.
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