Wolfgang Ecke
- Das gelbe Krokodil -
(BR/Terzio)

Captain Blitz urteilt:

Was hat es mit dem seltsamen Erbe auf sich, dass Herrn Steinbach eigentlich zusteht? Diese Frage stellt Felix Steinbach dem Detektiv Henry Pató, der auch gleichzeitig mit dem Fall beauftragt wird, denn er soll das Objekt der Begierde, ein gelbes Krokodil, wieder auftreiben, das bei der Aufteilung der Erbschaft nicht aufzufinden war. Die Reise führt Pató nach Oslo, denn dort lebte Steinbachs Vetter Jörg. Gerade dort angekommen geht es schon los und die seltsamen Ereignisse häufen sich. Anscheinend wollen noch ein paar andere das Krokodil in ihren Besitz bringen. Wer sind die Konkurrenten und wird Partó sich gegen sie durchsetzen können?

- Meinung -

Wolfgang Ecke präsentiert einen Fall, der auch gut und gerne in der Reihe "Club der Detektive" hätte erscheinen können, der von der Machtart auch Perry Clifton in der Hauptrolle featuren könnte, doch aufgrund der Handlungsorte als Einzelhörspiel ganz gut aufgehoben ist und mehr Sinn macht. Unterhaltend ist das Werk ebenfalls, wenn man die Hörspiele aus Eckes Feder mag und auch mit der älteren Bearbeitungsmethode leben kann, denn es geht schon recht ruhig, teilweise auch etwas langatmig zu, aber wer diese Art von Krimis mag, der wird seine Freude an der Story haben und die Geschichte als kurzweilig empfinden. Wer eher einen flotten und actionreichen Krimi erwartet, der ist hier falsch.

Die Münchener Schauspiel-, Hörspiel- und Synchronriege gibt sich hier die Klinke in die Hand, unter ihnen Namen wie Horst Tappert, Frithjof Vierock, Wolfgang Büttern und viele andere, die die Story sehr glaubwürdig rüberbringen und hier wird nichts stumpf runtergelesen oder gesprochen, hier wird eindeutig geschauspielert, was der Sache den richtigen Anstrich verpasst und die Handlung sehr lebendig werden lässt. An den Sprechern liegt es nicht, dass sich die Geschichte manchmal doch arg zieht, denn ihre Leistungen sind einwandfrei, soviel steht fest.

Es hapert auch ein wenig bei der Musik, denn die kommt teilweise eher komisch rüber, da wird manchmal einfach nur auf ein Instrument eingedroschen und das soll dann Spannung vermitteln. Vielleicht hat man sowas damals als spannend empfunden, doch heute ist es das ganz sicher nicht. Doch es gibt auch bessere Momente, in denen die Untermalung gut passt, unterm Strich wird aber zu wenig für eine perfekte Atmosphäre getan, was schade ist. Von den Effekten her wird solide und normal gearbeitet, nicht zu viele Geräusche, nicht zu wenig, die goldene Mitte halt.

Für ein Hörspiel von 1962 ist die Qualität beeindruckend und das Hörspiel kann man Freunden und Fans von Wolfgang Ecke und Jugendkrimis trotz ein paar Längen durchaus empfehlen, auch schon aus dem einfachen Grund, weil es sich dabei um einen Klassiker handelt. Ein netter Krimi, für alle die den Club der Detektive und Perry Clifton mögen.

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