Wo ist Ethan Earlam (Jens Kauffmann)? Diese Frage stellen sich dessen Bruder Paul, Kate Lambert und Chief Inspector Robert Anderson (Jan-Philipp Jarke, Diana Radnai und Simon Jäger), die fieberhaft nach ihrem Freund suchen. Ihnen kommt der Verdacht, dass ein alter Bekannter hinter diesem Komplott stecken könnte und die Zeit drängt. Werden sie es noch rechtzeitig schaffen und Ethan vor dem drohenden Unheil retten können? Die Lage spitzt sich zu und es wird für alle Beteiligten äußerst gefährlich!
- Meinung -
Ich kann mich eigentlich in allen Belangen wiederholen, die Story hat mir wieder mal ganz gut gefallen, Gerry Streberg leistet ganze Arbeit und die Spielzeit von ungefähr einer Stunde geht auch in Ordnung. Keine Längen, keine Langeweile, außerdem wird die Vergangenheit der Earlams etwas ausführlicher beleuchtet, das hat mir soweit ganz gut gefallen. Wie gesagt, inhaltlich ist das bei dieser Serie aber sowieso selten bis gar nicht das Problem, das gibt es eher in den anderen Bereichen der Produktion.
Es hapert nämlich auch weiterhin bei der Umsetzung. Sobald ein Sprecher mal unbekannter ist, so kann man in diesem Fall davon ausgehen, dass die Leistung auch nicht wirklich gut klingt. Das hört sich hart, ist aber meiner Meinung nach leider zutreffend. Ich habe nichts gegen Amateure und Semi-Profis, wenn die Leistungen stimmen und wenn der Regisseur eine ordentliche Performance aus ihnen rauskitzelt, aber hier das meinem Empfinden nach leider nicht der Fall. Das zieht sich bei den Hauptrollen angefangen durch bis in die kleinste Nebenrolle und man ist froh, wenn sich ein namhafter Könner die Ehre gibt. Simon Jäger gehört ja mittlerweile zusammen mit Klaus Dieter Klebsch scheinbar zum festen Stamm und die beiden hört man sowieso immer gerne und auch diesmal machen sie einen ordentlichen Job, da macht das Zuhören Spaß. Neu mit dabei sind Hennes Bender und Helmut Krauss, die ebenfalls zu überzeugen wissen. Bender spricht einen fiesen Ganoven und das macht er richtig gut und Krauss tritt als der Vater der beiden Earlams in Erscheinung und auch hier brennt nichts an.
In Sachen Untermalung wechseln sich ebenfalls Licht und Schatten ab. Mal stimmen die Klänge und sorgen für die passende Atmosphäre, dann klingen sie wiederum dünn und aufgesetzt. Wenn man schon Streicher und Co. einsetzt, dann sollte man aber bitte auch dafür sorgen, dass sie möglichst echt klingen und nicht wie frisch aus dem Synthesizer gepurzelt. Auf das Problem, dass das Hörspiel nicht nach 1930 klingt, muss ich wohl nicht mehr eingehen, das hat sich mittlerweile ja leider schon etabliert. Gut gefallen haben mir dagegen die orientalischen Klänge, da kam durchaus Flair auf.
Ein Wort noch zu dem Artwork, das mir sehr gut gefällt und hier wird auch deutlich gezeigt, dass sich diese Serie von anderen Produktionen abgrenzen will. Schrill, grell, comichaft, aber man weiß dennoch, worum es geht. Das Cover zeigt auch noch eine Szene aus dem Hörspiel, aufmerksame Hörer werden hier also einen "Aha-Effekt" serviert bekommen.
Die weiteren Steigerungen bleiben aus und das leider schon seit der zweiten Folge. Insgesamt ist und bleibt die Serie auf gehobenerem Amateur-Niveau und wenn man auf dem doch hart umkämpften und nicht mehr so großen Hörspielmarkt überleben möchte, dann muss man mehr dafür tun. Ich denke und hoffe, dass die Jungs von Independent Standard das wissen und daran arbeiten werden. Ansonsten werden die Earlam Chroniken Krimikost bleiben, die sich nicht mit den angesagten Genrevertretern messen kann.
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