Alexandre Dumas
- Die Kameliendame -
(Der Audio Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Marguerite Gauthier (Joana Maria Gorvin) ist eine Kurtisane, die ein unbeschwertes Leben in Saus und Braus lebt. Das soll ein Ende haben, denn sie würde es für ihren Geliebten Armand (Klausjürgen Wussow) aufgeben, doch das ist alles andere als einfach. Armands Vater ist gegen dieses Bündnis und er vertreibt Marguerite. Die verfällt wieder in ihr altes Leben, doch was wird aus Armand? Wird er sie einfach vergessen können? Finden die beiden doch noch wieder zusammen?

- Meinung -

Alexandre Dumas dürfte vornehmlich für seine Werke "Die drei Musketiere" und "Der Mann in der eisernen Maske" bekannt sein. Hier liefert er etwas ab, das ich eher als Gesellschaftsbild bezeichnen würde, also keine Action, eher schon sowas wie ein Drama. Die sich immer in Feierlaune befindende Marguerite macht eine Wandlung durch und lernt das Leben mal von einer ernsteren Seite kennen, was den dramatischen Aspekt dieser Geschichte ausmacht. Ansonsten wird eher eine leichte Story geboten, die zum einen Gesellschaftsbild und zum anderen eher "laissez-faire" präsentiert. Nicht spannend, dafür nimmt einen das Schicksal Marguerites schon ein wenig mit und wer derartige Kost mag, der dürfte sich gut unterhalten fühlen.

Sprechertechnich großes Kino, da muss man sich keine Gedanken machen. Viele bekannte Namen sind hier mit von der Partie, unter anderem Klausjürgen Wussow, Horst Tappert, Horst Sachtleben, Michael Schanze, Alexander Malachovsky und viele weitere. Dazu stimmen auch noch die Leistungen unter der Regie von Heinz-Günther Stamm, mehr kann man nicht verlangen. Das hohe Niveau zieht sich durch bis in die kleinste Nebenrolle und mit diesem Bereich des Hörspiels kann man vollauf zufrieden sein.

Eine sehr dezente Untermalung, die Geräuschkulisse ist jedenfalls nicht gerade sehr üppig und das verleiht dieser Produktion schon eher den Anstrich eines Kammerspiels. Vielleicht hat dies auch mit dem Alter des Hörspiels zu tun, denn es ist immerhin von 1963. Damals wurde noch nicht so opulent produziert, deshalb habe ich auch nicht mit einer großen Untermalung gerechnet. Zweckdienlich ist sie aber allemal, damit kann man leben und es sollte niemandem schwer fallen, sich die Kulissen dieser Zeit vorstellen zu können. Dazu noch eine wirklich gute Tonqualität, die manch andere Produktion aus den 60ern nicht zu bieten hat.

Ein Klassiker, sowohl von der Vorlage, als auch von der Produktion her, der aber wiederum nicht jedem zu empfehlen ist. Wer Liebesgeschichten und Dramen voller Prunk und Kitsch mag, der dürfte hier richtig sein, alle anderen eher nicht.

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