Val hat eindeutig ein Drogenproblem oder will man es ihr nur einreden? Sie findet sich jedenfalls nicht gerade selten in Nervenheilanstalten wieder, Ärzte verschreiben ihr Medikamente, doch hilft das wirklich gegen...die Schnellen? Bildet sie sich diese Personen nur ein oder existieren sie wirklich? Nach und nach werden ihre Freunde ermordet und es gibt eindeutige Beweise, dass sich dies nicht nur im Kopf Vals abspielt oder etwa doch? Ihr stehen ihre Freunde Marek und Theo zur Seite und gemeinsam will man das Geheimnis der Schnellen lüften, doch auch untereinander wächst das Mißtrauen und man verdächtigt sich gegenseitig, zu den Schnellen zu gehören!
- Meinung -
Zoran Drvenkar hat mich bereits mit "Sorry" beeindruckt, hier untermauert er einmal mehr, warum er meiner Meinung nach mit zu den besten deutschen Thriller-Autoren gehört. Gibt es die Schnellen wirklich oder sind es nur Hirngespinste und Drogenträume, die Val sich zusammenspinnt? Diese Frage packt die Hörerschaft und lässt sie bis zum bitteren Ende nicht mehr los und daraus bezieht die Geschichte ein ungemein großes Maß an Spannung, denn Drvenkar spielt ja nicht nur mit der Ungewissheit der Charaktere, sondern auch mit der der Hörerschaft. Alles nur Drogenwahn und fiktiv oder hat Val doch die falschen Leute auf sich aufmerksam gemacht? So werden Thriller geschrieben, so hält man die Hörer bei Laune, 313 Minuten lang Achterbahnfahrt, inhaltlich top!
Wie bei "Sorry" ist auch diesmal die Lesung aufgeteilt, drei Sprecher in drei Rollen und auch wenn man hier nicht die großen Namen in Sachen Synchron und Hörbuch erwarten kann, so liefern sie richtig gute und überzeugende Arbeit ab. Die Aufteilung auf die drei wichtigsten Rollen finde ich wirklich gut und sinnvoll, das macht die ganze Angelegenheit zum einen dynamischer und zum anderen bringt dies die Produktion schon stark in Richtung inszenierte Lesung, auch wenn es nicht wirklich eine ist, da die Sprecher nicht interagieren und keine gemeinsamen Szenen haben. Die Stimmen passen jedenfalls zu den Charakteren, die Darbietungen sind durch und durch überzeugend und man kann sich die ganze Zeit über problemlos vorstellen, was gerade geschieht. Sehr lebendig und dynamisch, da macht das Zuhören Spaß!
Durch die drei Sprecher und ihre gelungenen Leistungen kann man auch problemlos auf jede Form von Untermalung verzichten und sich auf eine reine Lesung einlassen, so wie es hier der Fall ist. Sicherlich wären Musiken und/oder Geräusche nicht verkehrt gewesen und hätten diese Produktion endgültig zu einer inszenierten Lesung gemacht, doch auch so kommt eine beklemmende und düstere Stimmung auf.
Schwer zu sagen, ob dieses Werk Drvenkars besser als "Sorry" ist, beide Thriller bewegen sich auf einem ziemlich hohen Niveau und ich kann auch dieses Hörbuch absolut allen Genrefans empfehlen. Fans von Sebastian Fitzeks Geschichten sollten auch hier auf ihre Kosten kommen.
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