Dr. Morbius (Udo Schenk) hat eigentlich alles, was sich ein Mensch vom Leben wünschen und erhoffen kann. Er ist überaus erfolgreich im Beruf, als Arzt macht er einen Namen für sich und in seinem Privatleben könnte es nicht besser laufen, seine Familie und er sind absolut glücklich. Doch dann kommt ihm der Job in die Quere, sein angeblicher Freund Dr. Alan Kerr (Christian Rode) wird zu seinem Feind, da dieser um seine Karriere fürchtet und zu härteren Methoden greift. Doch Kerr ahnt nicht, was dies in seinem einstigen Kollegen Dr. Morbius auslöst!

- Meinung -

Zauberstern Records präsentiert gleich noch eine neue Serie, diesmal gibt sich Dr. Morbius die Ehre. Das Wort "innovativ" würde ich hier aber nicht einsetzen, so wie es auf der Rückseite des Hörspiels gemacht wird, denn das hier ist einfach "nur" ein Ideenmix bereits aus "Punisher", "Dr. Morton" und Co. und für meinen Geschmack ist sowas nicht innovativ, eher im Gegenteil. Schwamm drüber, denn die Unterhaltung stimmt und das ist im Prinzip auch der entscheidende Punkte, dazu hält sich diese Folge nicht lange mit Geplänkel auf, es geht direkt in die Vollen, von einer langatmigen Einleitung ist hier nichts zu spüren. Es geht temporeich und spannend zur Sache, die Handlung ist nicht gerade zimperlich, aber auch nicht abstoßend derbe, insgesamt also eine ausgewogene Angelegenheit. Der Auftakt ist von inhaltlicher Seite her also schon mal gelungen, auch wenn das Rad hier nicht neu erfunden wird.

Zu den Sprecherriegen muss man nicht mehr viel sagen, wenn eine Produktion von Simeon Hrissomallis stammt. Die Hörspiele sind für ihre sehr namhaften Riegen bekannt und auch diesmal gibt es wieder mächtig was auf die Ohren. Die Hauptrolle wird von Udo Schenk gesprochen, den man eigentlich sonst nur als "Fiesling" aus allen möglichen Produktionen kennen dürfte und auch hier ist er nicht unbedingt sonderlich sympathisch, er spricht als Dr. Morbius eher eine Art "Antiheld", der gerne mal gemeinsam mit seinem Bruder, gesprochen von Thomas Nero Wolff, zu sehr unorthodoxen Mitteln greift, um diverse Gegenspieler aus dem Weg zu räumen. Dieser wird von Christian Rode gesprochen, der als Dr. Alan Kerr die ganze Sache ins Rollen bringt und der Umschwung vom sympathischen Kollegen zum Feind ist ebenfalls gelungen, Kompliment an Sprecher und Regie. Auch die weiteren Rollen werden gekonnt von Helmut Krauss, Peter Groeger, Victoria Sturm, Ilona Otto und Co. vorgetragen, eine feine Sache. Mit Marie Bierstedt war ich als Kathleen Morbius nicht so ganz einverstanden, auch wenn sie solide Arbeit abliefert, aber sie klingt hier für meinen Geschmack einfach zu jung. Mit Karen Schulz-Vobach als Erzählerin bin ich auch nicht warm geworden, sie klingt die ganze Zeit zu weit "off", als wenn sie gar nicht zum Hörspiel gehören würde und dieser dröge Kommentatorenstil mag bei einem TSB-Hörspiel passen, hier wirkt diese Vorgehensweise auf mich einfach überholt und deplatziert. Von den eingesprochenen Intros halte ich auch weiterhin nichts, auch wenn man die bei der R & B Company und bei Zauberstern Records ganz toll zu finden scheint, doch man sollte sie sich einfach sparen, zumal der Erzähler auch nicht wirklich gut klingt.

Das Intro ist klasse, da hat Tom Steinbrecher ganze Arbeit geleistet und auch die weiteren Musiken kommen sehr stimmungsvoll und atmosphärisch rüber. So wird für eine dichte und stellenweise auch sehr düstere Atmosphäre gesorgt, die bestens zur Handlung passt, dazu kommt eine filmreife und druckvolle Geräuschekulisse zum Einsatz, besser geht es kaum.

Wie gesagt, der Auftakt ist gelungen, ein sehr kurzweiliger und eingängiger Thriller und man darf gespannt sein, wie es weitergehen wird und was Dr. Morbius noch so erleben wird. Für Fans und Freunde etwas härterer Thrillerkost sicherlich einen Versuch wert!

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