Drei Erzählungen, die eines im Kern gemeinsam haben und zwar die Liebe. Wer mit wem und warum? Wie kommt es zu Liebe, Leidenschaft und anderen Verbandelungen? An welchen Orten schlägt die Liebe zu? Das ist egal, denn wichtig ist, dass es sie gibt, denn wir alle wissen, nur die Liebe zählt! Sophie Dahl, Russell Banks und O. Henry verstehen es, wie man von Liebschaften zu berichten hat.
- Meinung -
Nun gut, jetzt steht nicht mehr die "Liebe" im Titel, es sind nur noch drei Erzählungen, doch die Liebe ist die Gemeinsamkeit, die diese Geschichten miteinander verbindet. Natürlich kann man sich hier nicht auf große Action, unglaubliche Spannung und Co. einstellen, hier geht es einfühlsam, ruhig und logischerweise auch mal schön schmalzig zu. Dadurch wird die "Trilogie" ordentlich abgerundet und mit Märchen, Liebesgeschichten und Schauerstories einige Bereiche abgedeckt.
Die Frage ist, ob es hier überhaupt um die Stories als solche geht oder den drei Sprechern eher eine Plattform gegeben werden soll, damit sie ihre aussergewöhnlichen Stimmen präsentieren können. Mir soll es ehrlich gesagt recht sein, denn die Performances der Herren Fröhlich, Rohrbeck und Wawrzceck ist mal wieder mehr als nur angenehm, sie geben wieder alles und zeigen, was sie auf dem Kasten haben. Sicher, die Routine spielt auch eine gewisse Rolle, aber die Liebe ebenfalls und zwar die Liebe zu ihrem Beruf. Das ist große Sprachkultur, die hier geboten wird und das macht den Reiz dieser Produktion aus.
Es sind inszenierte Lesungen, denn die Geschichten werden wunderbar begleitet, nicht nur mit stimmungsvoller Musik, sondern auch einer Vielzahl von Geräuschen und das sorgt für ungemein viel Atmospäre, vor allem die erste Story wird hier sehr, sehr plastisch und wenn die Schritte auftauchen, dann kommt auch die Gänsehaut, um nicht allzuviel zu verraten. Geräusche gibt es aber nur in den Beiträgen von Rohrbeck und Fröhlich zu hören, also auch ein Grund, warum die Geschichte mit Jens Wawrczeck etwas schwächer wirkt und sie ein wenig aus dem Rahmen fällt.
Auch musikalisch wird hier einiges geboten und man kann durchaus schon von inszenierten Lesungen reden. Mit Dirk Wilhelm, Tilman Ehrhorn und Henrik Albrecht hat man zudem auch tolle Musiker an Land gezogen und es ist schon beeindruckend, was im Endeffekt dabei rumkommt. Stimmungsvolle, atmosphärische Klänge, die die richtige Gemütslage beim Hörer erzeugen dürften und so kann dieser sich dann noch besser in die Geschichten hinein versetzen.
Ein sehr ruhiger, aber gelunger Abschluss der Trilogie, doch ehrlich gesagt darf es gerne weitere Produktionen der drei Sprecher von diesem Kaliber kommen. Es macht einfach sehr grossen Spass ihnen bei der Arbeit zuzuhören und ich denke, dass es nicht nur mir so geht. Für Fans und Freunde der drei Herren sicherlich wieder das Geld wert!
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