Auf Dr. Jeremy Higgins (Martin Kessler) und seine Familie ist ein Mordanschlag verübt worden. Seine Frau und sein Sohn sind dabei ums Leben gekommen, er und seine Tochter haben überlebt. Doch was sind die Motive dieser grauenvollen Tat? Es scheint jedenfalls mehr dahinter zu stecken, hat der Anschlag sogar etwas mit der Arbeit des Doktors zu tun? Es deutet einiges darauf hin und die beiden Agenten der F.A.T.C. Larry Smith und Nina Anderson (Rainer Schmitt und Heidi Schaffrath) werden auf den Fall angesetzt. Ein gefährliches Abenteuer nimmt seinen Lauf! - Meinung - Dreamland Productions startet eine neue Reihe mit verschiedenen Charakteren, die ihre Serientauglichkeit unter Beweis stellen sollen. Den Auftakt macht Agent Smith, bei dem im Vorfeld schon spekuliert wurde, ob es sich dabei um Dreamlands Version von Larry Brent handelt, was aber wiederum dementiert wurde. Dafür gibt es schon mal Abzüge, denn man sollte einfach zugeben, wenn man Larry Brent kopiert, denn das ist hier nämlich massivst der Fall, nicht nur was die Story betrifft. Nichts gegen eine ordentliche Hommage, aber wenn man wirklich bis in die hinterletzte Ecke mehr oder weniger alles übernimmt und eine Anspielung an das Original die andere jagt, dann muss es irgendwann auch mal reichen. Das ist hier leider nicht der Fall, ohne Rücksicht auf Verluste wird Larry Brent nachgefeiert, anstatt etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Daran bestand wohl auch von Anfang an kein Interesse und so bleibt es vom Grundkonzept nicht mehr als eine einfallslose Ideenübernahme, mehr nicht. Der eigentlichen Story kann man den Unterhaltungswert aber nicht absprechen, dafür sorgt die Mischung aus Action, ein wenig Grusel und Trash, also all das, was man auch vom Original her kennen dürfte. Die Story um den "Genetic Code" hätte auch dort wunderbar reingepasst, das Tempo ist hoch, es gibt ein paar coole Sprüche, aber auch schräge Situationen, alles in allem eine wilde Mixtur, der unterm Strich aber die eigene Note fehlt. Dennoch bleibt es dabei, unterhaltsam und kurzweilig ist das erste Abenteuer von Larry Smith und Co. allemal. Die Sprecherliste liest sich schon ziemlich beeindruckend, jedenfalls rein von den Namen her dürfte hier nichts anbrennen. Zwei Besetzungen verwundern einen keineswegs, Rainer Schmitt und Heidi Schaffrath in den Hauptrollen, das gab es bereits bei, richtig, Larry Brent. Mit Wolfgang Rüter hat man einen Erzähler zur Stelle, der sich fast wie Günter König anhört, der ebenfalls bei besagter Serie damals den Erzähler machte. Da hat sich der Hinweis auf Rüters Einsatz im Hörbuch "Jagdfieber" ausgezahlt, die stimmliche Ähnlichkeit zu König ist hier nämlich auf jeden Fall gegeben, wobei ich sagen muss, dass Rüter ruhig noch lethargischer und behäbiger agieren darf, was sich zwar komisch anhören mag, aber noch kommt er nicht so ganz an Günter König ran, viel fehlt aber nicht. Ansonsten muss ich leider sagen, dass die Liste zwar namhaft ist, doch die Leistungen fallen unterschiedlich aus, der Großteil bleibt leider hinter den Möglichkeiten zurück. Tilo Schmitz und Utz Richter fallen mir da umgehend ein, vor allem Schmitz macht in der letzten Szene den Eindruck, als ob er den Text nur ablesen würde, das kann er definitiv besser. Richter wirkt auch recht träge und uninspiriert, Vanessa Petruo klingt so, als sei sie das erste Mal im Studio gewesen, was auch definitiv nicht der Fall ist. Den beiden Kids Johanna Klein und Josia Jacob unterlaufen auch ein paar Fehler, die es leider ins Hörspiel geschafft haben, Josia Jacob braucht auch erstmal ein paar Minuten, bis er im Hörspiel "drin" ist. Dagegen überzeugen aber Martin Kessler, Klaus Dieter Klebsch, Dorette Hugo und Cathlen Gawlich in ihren Rollen, die ihre Sache ordentlich machen, da gibt es keine Beanstandungen meinerseits. Dennoch gibt es trotz der namhaften Riege noch mächtig Luft nach oben, daran muss gearbeitet werden. Mit der Untermalung hatte ich so meine Problemchen, insgesamt hat sie einen zwiespältigen Eindruck bei mir hinterlassen. Das fängt beim Titellied an, das man von welchem Larry Brent kennt? Dabei handelt es sich um eine modernere Fassung, die man aber sofort erkennt und auch ansonsten ziehen sich die musikalischen Anspielungen an das Vorbild wie ein roter Faden durch das Hörspiel. Hommage hin oder her, auch hier wird es übertrieben, weniger wäre mehr gewesen, irgendwann nervt "back to the roots" auch mal und in dieser Hinsicht steht das Hörspiel kurz vor diesem Punkt. Die weiteren Musiken von Tom Steinbrecher sind zwar solide, doch irgendwie wollte der Funke bei mir nicht überspringen, die Stücke wirken auf mich nicht sonderlich einprägsam und klingen schon fast nach 08/15, auch in der Hinsicht geht deutlich mehr. Das Cover wirkt recht steril, der gerenderte Stil gefällt mir nur bedingt, das ist aber auch immer ein sehr schmaler Grat. Sowas kann durchaus auch mal "billig" aussehen und dieses Cover steht leider kurz davor. Unterm Strich ist es zweckdienlich, man weiß was damit bezweckt werden will, mehr aber auch nicht. Ein solider Start der Reihe, doch die Anspielungen müssen deutlich zurückgeschraubt werden, in Sachen Sprechern und Musik muss dafür noch mächtig nachgelegt werden. Diesem Hörspiel fehlt es einfach an Eigenständigkeit, ob es nun eine Hommage ist oder nicht, aber nur auf dem Erfolg der Kultserie Larry Brent mitzuschwimmen wird auf lange Sicht zu wenig sein. Für Nostalgiker aber sicherlich hörenswert, schlecht ist die Produktion ja nicht, am Ende des Tages kann man das Hörspiel als solide durchwinken. Der Link: |