Fjodor M. Dostojewski
- Der Spieler -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

Alexej Romanowitsch (Heinz Reincke) ist eigentlich der Hauslehrer der Familie des Generals (Heinz Klevenow), doch gleichzeitig hat er sich in die Tochter Pauline (Gisela Zoch-Westphal) verliebt. Die wird eigentlich zum einzigen Sinn in seinem Leben, bis er der Spielsucht erliegt und am Roulettetisch ein riesiges Vermögen gewinnt. Damit endet seine Spielleidenschaft aber nicht und das Roulette dreht sich immer weiter und weiter...

- Meinung -

Der Hörverlag hat die Hörspieladaption von Dostojewskis Klassiker aus dem Jahre 1956 geborgen und sie dem heutigen Publikum wieder zugänglich gemacht. Satte 78 Minuten Spielzeit hat dieses Werk zu bieten und nicht eine einzige Sekunde davon ist langweilig, was für die Geschichte spricht. Romanowitschs Leben ist wie ein Spiel, mal gewinnt er, mal verliert er und wie ein Roulette steht es nie lange still. Dazu kommt noch, dass die Handlung mit einer großen Intensivität erzählt wird und man sich wunderbar in die Person Romanowitschs hinein versetzen kann. Eine sehr interessante und mitreißende Geschichte, die mich von Anfang bis Ende fasziniert hat.

Die Intensität bezieht die Produktion auch ganz klar aus den hervorragenden Darbietungen der Sprecherinnen und Sprecher. Da fällt es mir auch schwer, jemanden besonders hervor zu heben, da hier alle auf ganzer Linie überzeugen und ihre Rollen absolut treffend transportieren. Heinz Reincke ist in der Hauptrolle zwar im Fokus und löst diese Aufgabe bravourös, als Spieler Alexei Iwanowitsch glänzt er hier aber, anders kann man das nicht nennen. Das gilt aber auch für seine Kolleginnen und Kollegen, ob es nun Gisela Zoch-Westphal als Pauline ist, die eine sehr facettenreiche und gefühlsbetonte Darbietung abliefert oder Hans Paetsch als Mr. Astley, der mit einem Akzent zu Werke geht, hier trumpfen sie alle groß auf. Inge Windschild, Ida Ehre, Heinz Klevenow, Heinz Piper und Erik Brädt stehen den bereits genannten Sprechern in nichts nach, das hier ist große Sprachkunst.

Wenn man das Alter der Produktion ins Gedächtnis ruft, dann kann man sich eigentlich schon denken, wie die Untermalung ausfällt, nämlich recht spartanisch. Das Nötigste wird präsentiert, keine opulenten Klänge, Johannes Aschenbrenners Kompositionen schlagen eher dezentere Töne an. Damit kann man aber sehr gut leben, denn auch so geht es hier sehr stimmungsvoll, atmosphärisch und regelrecht intensiv zu, wirklich klasse. Die Tonqualität ist auch sehr gut, mehr geht eigentlich nicht.

Für Freunde alter Hörspiele eine empfehlenswerte Angelegenheit und wer Geschichten über interessante Gesellschaftsbilder und Einzelschicksale sucht, der ist hier an der richtigen Stelle. Tolle Sprecher runden diese Produktion gekonnt ab, so dass man hier ruhigen Gewissens eine Empfehlung aussprechen kann!

Der Link:
Der Hörverlag

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