Das Ding im Dombachtal
(KFS Bandsalat Medien)

Captain Blitz urteilt:

Die Zeitschrift "Wissenschaft konkret" ist alles andere als wissenschaftlich und konkret, ist es doch eher ein Käseblättchen, das mit Gläubigern, diversen Verlagsverbänden und anderen Organisationen zu kämpfen hat. Die Spinnerein, die abgedruckt werden, will wohl keiner mehr lesen...oder etwa doch? Der Redakteur (Karsten Sarnoch) hat jedenfalls eine tolle Idee und er schickt die beiden "Praktikanten auf Lebenszeit" Krasuwski und Klein (Axel Häfner und Frank Schäfer) los, um ein angebliches Monster im Dombachtal unter die Lupe zu nehmen. Totaler Unsinn oder Wirklichkeit?

- Meinung -

Bigfoot mal anders und zwar in einer Art "Akte X für Arme", witzig, schräg und flott erzählt. Die Charaktere wissen auch zu gefallen, hat man sie doch wirklich ordentlich geschrieben, nicht nach Schema F hingeklatscht, sonder sich richtig Mühe gegeben, Kompliment an Ute und Frank Schäfer. Man kann auch keinen Favoriten auswählen, irgendwie hat jeder ein gewisses Etwas, auch wenn die beiden "Praktikanten" schon ziemlich klasse sind und man ihnen einiges abgewinnen kann. Hinzu kommt noch, dass der Hörer miträtseln darf, was es denn nun tatsächlich mit dem Monster auf sich hat und ob es bei der Sache mit rechten Dingen zugeht. Die Story ist jedenfalls schon mal sehr unterhaltsam.

Das Hörspiel hat nun schon knapp über 2 Jahre auf dem Buckel und man kann hören, dass Axel Häfner, Frank Schäfer, Karsten Sernoch und Co. damals noch nicht so die erfahrenen Sprecher waren, wie es heute der Fall ist. Damals waren sie aber schon ziemlich weit für ihre Verhältnisse und es klingt nicht sehr amateurhaft. Sie befanden sich damals qualitativ irgendwo auf dem Level der Hörfabrik oder von FerkelRecords, also schon richtig gut, aber noch nicht wie die Profis. Dennoch kann man allen deutlich die Mühe und Motivation anhören, mit denen sie zu Werke gegangen sind. Das Hörspiel kommt ohne einen Erzähler aus, doch das ist nicht mal im Ansatz ein Problem.

Die Musik hätte besser sein können, doch wenn man bedenkt, dass es hier der Erstling ist, dann kann man auch mal ein Auge bzw. Ohr zudrücken. Zwar versucht man sich immer der jeweiligen Szene anzupassen, doch dann scheitert es irgendwie an der Qualität der Stücke, die klingen dann mal zu dünn produziert, nicht wuchtig genug und die Atmosphäre will nicht so rüberkommen, wie es der Hörer gerne hätte. Trotzdem kann man sich den Grossteil des Hörspiels problemlos vorstellen, was somit auch zur guten Unterhaltung beiträgt.

Das Cover...nun ja...wie soll man es schonend ausdrücken...tut mir leid, eine Katastrophe, irgendwo zwischen Höhlen- und Kindergartenmalerei und das Gesamtdesign lässt auch gewaltig zu wünschen übrig, was aber mit dem zweiten Hörspiel, dem Drachentöter, glücklicherweise schon behoben wurde. Hier hat man aber gewaltig daneben gegriffen und das Cover sorgt sicherlich für den einen oder anderen unfreiwilligen Lacher.

Ein gelungener Erstling und hoffentlich wird man von Bandsalat noch viele weitere Hörspiele hören, denn das junge Label wird von vielversprechenden Talenten geleitet, die noch viele tolle Produktionen auf die Beine stellen werden, das ist sicher. Also sollte man sich dieses Hörspiel gönnen, wenn man auf Komik und einem leichten Touch Akte X steht. Ein gutes Debüt, das Hunger auf mehr macht!

Der Link:
KFS Bandsalat Medien

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