Dickie Dick Dickens (Konstandin Graudus) ist der neue Stern am Chicagoer Verbrecherhimmel, denn er sorgt für ordentlich Trubel und ehrlich gesagt hätte man sowas einem einfachen Taschendieb gar nicht zugetraut. Doch genau das ist er nicht, er ist kein simpler Dieb, denn er hat genug Köpfchen, um es mit allen aufzunehmen. Gemeinsam mit seiner Geliebten Effie Marconi (Susanne Schrader) gerät Dickie immer wieder gefährliche und skurrile Situationen. Doch was hält Gangsterboss Jim Cooper (Hans-Peter Hallwachs) von Dickies Ambitionen?

- Meinung -

Dickie Dick Dickens ist wieder da und die alten Geschichten werden uns im Rahmen einer Neuvertonung präsentiert. Das hier sind die ersten drei kleinen Abenteuer des Taschendiebs, die eine Spielzeit von ca. 15-25 Minuten haben. Diese reichen aus, um gewisse "Etappenziele" zu erreichen, zunächst werden die Charaktere vorgestellt, manche auch im Laufe eines Falles und dann gibt es noch die eine oder andere Eskapade, in der Spielzeit von knapp etwas über einer Stunde (nicht 74, wie es auf dem Cover behauptet wird!) wird einiges geboten. Locker-flockige Krimiunterhaltung mit viel Witz und satirischem Einschlag, skurrilen Charakteren und auch ein wenig Action. Alles in allem überzeugen die Schöpfungen von Rolf und Alexandra Backer selbst nach all diesen Jahrzehnten immer noch voll und ganz, die Mischung stimmt, unterhaltsame und sehr kurzweilige Krimiunterhaltung, einfach zeitlos gut.

Die Sprecherriege fällt unglaublich prominent aus, hier wird mit großen Namen nicht gegeizt, aber beinahe schon selbstverständlich auch nicht mit den dementsprechenden Leistungen gespart, im Gegenteil. Die Macher haben sich jedenfalls sehr viele Gedanken gemacht und auch Mühe gegeben, den alten Hörspielen gerecht zu werden, aber der neuen Version auch einen eigenen Klang zu geben. Das ist absolut gelungen und die Besetzung der Hauptrollen ist meiner Meinung nach absolut perfekt. Konstantin Graudus und Susanne Schrader sind ein tolles Paar als Dickie Dick Dickens und Effie Marconi und das Duo Jürgen Thormann und Bastian Pastewka trägt gekonnt zur lockeren Unterhaltung bei, das Zusammenspiel der beiden ist toll und sehr dynamisch. Mit Hans-Peter Hallwachs hat man einen erstklassigen Jim Cooper gefunden, der sich wunderbar durch die Folgen brummelt und mit Jens Wawrczeck hat man einen ganz schön kriecherischen Handlanger Harry am Start. Das zieht sich so durch die gesamte Besetzung, mit Hans-Peter Korff, Lutz Herkenrath, Monty Arnold (toll als Mummie Tobo-Dutch!), Klaus Dittmann, Frank Jordan und vielen weiteren bekannten Profis sind absolute Könner am Start, einfach klasse!

Das gilt auch für die Untermalung, die zwar eher dezenter ausfällt, aber so wird auch den alten Produktionen Tribut gezollt, denn die waren auch nicht unbedingt reich an Musiken und Geräuschen. Gezielt werden Klänge eingesetzt, die die 20er Jahre Chicagos aufleben lassen, Charlston, Jazz und Swing sind an der Tagesordnung, doch alles im Rahmen. Dazu kommt noch ein tolles Titellied, das sofort gute Laune macht und den Hörer in die richtige Stimmung für komische Krimiunterhaltung bringt. Wie bereits erwähnt, die Geräuschkulisse ist nicht besonders üppig, besinnt sich auf das Nötigste und es entsteht die Atmosphäre vergangener Tage, das Ziel wird somit absolut erreicht.

Die Aufmachung ist nicht gerade sensationell, daran lässt sich arbeiten und man kann sie wohl als zweckdienlich beschreiben. Es fehlt der Produktion in der Hinsicht ein eigener Touch, hier wird die übliche Aufmachung der CD-Reihe Radio Bremens präsentiert, die CD an sich kommt in einem Digipak daher, das nur die nötigsten Informationen präsentiert. Dieser Bereich ist somit absolut ausbaufähig!

Ein rundum gelungener Neustart, der im Prinzip kaum Wünsche offen lässt und wer damals schon die Eskapaden und Erlebnisse eines Dickie Dick Dickens mochte, der wird auch diesmal bestens unterhalten werden. Dieser Gauner steht nach all diesen Jahren immer noch für feinste Krimisatire, die ich nur wärmstens empfehlen kann!

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