Dickie Dick Dickens (Carl-Heinz Schroth) ist eigentlich
nur eine kleine Nummer in der Chicagoer Unterwelt, doch er wird noch
sehr bekannt, denn er legt sich gleich mit dem größten
Gangsterboss der Stadt an, nämlich Jim Cooper (Heinz Leo Fischer).
Damit hat sich Dickens gleich einen mächtigen Gegner ausgesucht
und als ihm dann auch noch die Polizei auf den Fersen ist, muss er
sich was einfallen lassen. Doch er wäre nicht Dickie Dick Dickens,
wenn er nicht einen tollen Plan hätte.
- Meinung -
Ein alte, aber immer noch sehr feine und unterhaltsame
Krimiparodie, denn als nichts anderes muss man Dickie Dick Dickens
Abenteuer sehen. Wie kann man sich sonst seine tollen Eskapaden und
Erlebnisse erklären, wenn nicht als absolut überzogen? Rolf
und Alexander haben in den 50ern und 60ern jedenfalls einen tollen,
kleinen Gauner als Anti-Helden ins Leben gerufen, dessen "Geschäfte"
für anfangs recht kurzweiligen Spaß sorgen, später
sich dann aber in Wiederholungen verfängt und sein Kampf gegen
Jim Cooper und die Polizei wird dann recht langatmig. Unterm Strich
gehen die ersten zwölf Episoden an sich in Ordnung und gehören
zur besseren Sorte Krimiunterhaltung.
Vielen Hörern werden die Sprecher wohl so gut
wie gar nichts sagen, aber darauf kommt es auch nicht an, wenn die
Leistung der Beteiligten hier stimmt. In diesem Fall ist dem auch
so, man kann hier nicht großartig auf Fehler stoßen, was
natürlich auch zu einem Großteil auf die damalige Regie
zurückzuführen ist. Da hat Walter Netzsch seinen Teil zu
beigetragen und die Sprecher ins rechte Licht gerückt. Besonders
erwähnenswert sind hier natürlich die beiden Hauptsprecher
in Form von Carl-Heinz Schroth und Heinz Leo Fischer, die eine ganz
tolle Arbeit abliefern. Hinter ihnen müssen sich aber die Kollegen
und Kolleginnen definitiv nicht verstecken.
Musikalisch hat man sich ebenfalls ins Zeug gelegt,
die Stücke von Walter Popper lassen schon die Atmosphäre
der 20er und 30er aufkommen. Da hätte man sich aber noch mehr
Musik gewünscht, aber wie es so bei älteren Produktionen
halt meistens ist, wurden diese relativ spärlich eingesetzt,
aber auch so besitzt diese Sammlung von Hörspiel ausreichend
Atmosphäre. Was die Tonqualität betrifft, so ist diese gar
nicht so schlecht, denn man muss ja auch das Alter der Produktion
bedenken und deshalb kann man sich hier keineswegs beschweren.
Viele Tracks, eine schöne Aufmachung (5 CDs in
3 Hüllen in einem Pappschuber) und ein paar Infos im Booklet,
das Design geht also auch in Ordnung.
Dieses Werk ist jedenfalls völlig ungeschnitten,
was aber auch eine Art Manko ist, da man auch die ständigen Wiederholungen
und Zusammenfassung übernommen hat. Die hätte man sich auch
sparen können, es ist aber absolut kein Beinbruch.
Für Freunde alter Radiokrimis sicherlich einen
Versuch wert. Wer auf Anti-Helden und Gaunereien steht, der wird an
Dickie Dick Dickens sicherlich seine Freude haben und zugreifen. Wer
eher auf modernere Werke oder eher auf Ermittler von der Sorte eines
Sherlock Holmes steht, der wird wohl weniger mit Dickie Dick Dickens
anfangen können.
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