Das Ermittlerduo Amelia Sachs und Lincoln Rhyme bekommen es mit einem Serienkiller zu tun, der mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks mordet. Unglaublich intelligent, trickreich und anscheinend immer einen Schritt voraus, dadurch hält der sogenannte "Uhrmacher" New York City in Atem. An jedem Tatort hinterlässt er eine kleine Standuhr, sein Markenzeichen. Wie oft wird er dieses noch hinterlassen oder können Sachs und Rhyme ihm so schnell wie möglich das Handwerk legen, bevor es zu weiteren Morden kommen wird?
- Meinung -
Einweiterer Thriller aus der Feder von Jeffery Deaver, den nicht gerade wenige als den "König der Thriller" bezeichnen und so ganz Unrecht hat man mit dieser Bezeichnung nicht, wenn man es auf Deavers Gesamtoutput bezieht. Hier sieht die Sache jedenfalls nicht ganz so rosig aus, denn die erste Hälfte hat mich nicht begeistert und ich war kurz davor von einem gewöhnlichen 08/15-Krimi zu reden, doch die zweite Hälfte sorgt dafür, dass sich diese Meinung schlagartig ändert. Dann werden Wendungen und unerwartete Entwicklungen präsentiert, die die Story in einem gänzlich anderen Licht erscheinen lassen, doch bis es soweit ist, muss man sich halt erstmal durch drei CDs kämpfen. Da hätte ich mir persönlich mehr Tempo und Abwechslung gewünscht, denn erst die Hörerschaft über einen bestimmten Zeitraum zu quälen ist nicht gerade die feine Art. Die andere Hälfte wirkt zwar sehr versöhnlich, doch das macht die gesamte Geschichte nur zu einem perfekten Thriller, Schönheitsfehler gibt es nämlich trotzdem.
Dieses Spielchen spielt aber auch Dietmar Wunder mit uns, der knapp drei CDs lang erschreckend schwach und gelangweilt klingt und anscheinend auch keine so rechte Lust an dem Stoff entwickelt hat, doch auch er gibt dann in der zweiten Hälfte richtig Gas und läuft zu der Form auf, die man auch von einem Sprecher seines Kalibers erwartet. Plötzlich sitzen die Betonungen bzw. er betont überhaupt, was zuvor gar nicht erst der Fall war, denn er las den Text einfach gelangweilt runter. Das legt sich wie gesagt glücklicherweise und dann findet Wunder in die richtige Bahn zurück und liefert eine ansprechende Leistung ab.
Anfänglich wünscht man sich Musiken oder Geräusche, denn es geht halt nur schleppend und träge voran, auflockernde Klänge wäre da alles andere als verkehrt gewesen. Doch im weiteren Verlauf geht es dann und man lauscht nur noch gespannt Dietmar Wunders Stimme und die Geschichte hat einen gepackt, so dass man das Fehlen einer gewissen soundtechnischen Inszenierung verschmerzen kann.
Wäre da nicht das verschenkte Potential durch die verschlafene erste Hälfte, dann wäre das hier ein Oberknaller von einem Thriller. So bleibt aber nur gute, solide Genrekost, die uns hier geboten wird, aber insgesamt kann Jeffery Deaver es deutlich besser und das hier ist nicht das beste Werk des Autoren und man kann sich auf packendere Fälle des Duos Sachs/Rhyme freuen.
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