Stefan (Reent Reins) zieht mit seiner Frau Susanne und ihrer Tochter Amelie (Christine Pappert und Saskia Niendorf) in eine alte Burg, doch von einer Idylle merkt die Familie sehr schnell nichts mehr, denn in der Zisterne des Gemäuers lauert das Grauen. Erst verschwindet ein Installateur (Helmut Krauss) und alles deutet auf Selbstmord hin, doch dann sind auch Stefans Frau und Tochter fällig und er gerät selber unter Verdacht sie alle ermordet zu haben. Doch die Wahrheit ist viel schrecklicher und zusammen mit einem gewissen Mensik (Peter Weis) will er nun herausfinden, was das Geheimnis der Burg ist!

- Meinung -

Diesmal wird nicht ganz soviel geklaut, was schon mal recht angenehm ist, hier und da gibt es höchstens Einflüße von "Dark Water", aber auch nur wenn man unbedingt eine Referenz sucht und man an Filme denkt, in denen es um Wasser ging. Ansonsten bietet diese Gruselstory genug Eigenständigkeit, um spannend und kurzweilig unterhalten zu können und einige gruselige Szenen parat zu halten. Lediglich das Ende fällt etwas seltsam aus, denn man möchte ja schon wissen, wie es mit Stefan und Co. weitergeht, doch es ist von ziemlich offener Natur. Schlimm ist es nicht, so wird von Autor Andreas Masuth der Fantasie der Hörerschaft mehr Freiraum gelassen, ein feststehendes Hände hätte aber auch nicht geschadet. Wie dem auch sei, inhaltlich ist das hier grundsolide Gruselkost, die zu unterhalten versteht.

Eine feine Sprecherliste wird hier geboten und eine bekannte Truppe kann man hier im Einsatz hören. Reent Reins spricht die Hauptrolle und so gerne ich ihn auch höre, so leid tut es mir hier, dass er nicht die Performance abliefert, die ich mir erhofft habe, denn man hört deutlich, dass er eine gute Regie braucht. Er wirkt recht hölzern und nicht ins Hörspiel eingebunden, was aber gerade bei der Hauptrolle extrem wichtig ist. Das schmälert den ansonsten recht soliden Eindruck, den man hier von Reins bekommt und lässt die Produktion ein paar Punkte einbüßen. Dafür überzeugen Christine Pappert, Peter Weis, Klaus Dittmann, Gerd Baltus, Thomas Karallus, Lutz Riedel und Pia Werfel umso mehr und beweisen, dass sie absolut Routiniers sind. Hoffnungsvolle Talente sind Saskia Niensdorf und Max Hoffmann, die aber noch mehr Erfahrung sammeln müssen, denn stellenweise hören sich beide zu abgelesen an, aber das wird mit den Jahren noch kommen, wenn sie weiterhin sprechertechnisch am Ball bleiben werden.

Die Atmosphäre ist top, vor allem die Szenen in der Zisterne sind hervorragend untermalt worden. Die düstere Stimmung wird gekonnt erzeugt, man kann sich das Gewölbe mühelos vorstellen und gerade in dieser Hinsicht kann die Produktion mächtig punkten. Der Großteil der Gruselstimmung entsteht hier und da macht Maritim alles richtig.

Ein ordentliches Gruselhörspiel, das man sich sicherlich noch öfter geben kann und auch wenn es ein paar kleine Schönheitsfehler (seltsames Ende, Reent Reins nicht in Topform) gibt, so fühlt man sich zum Schluss dann doch recht gut unterhalten. Eine der besseren Folgen dieser Serie!

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Maritim

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