Wunderkind Nr. 1
- Die Silbermünze -
(Baumhaus Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Caius ist eigentlich ein gewöhnlicher Junge, der sein Leben in Paris fristet und nie damit gerechnet haben dürfte, jemals ein Abenteuer zu erleben. Doch genau das passiert nun, denn er bekommt eine Silbermünze geschenkt, die alles andere als normal zu sein scheint. Er will sie loswerden, wirft sie weg, doch immer wieder kehrt sie auf mysteriöse Art und Weise zu ihm zurück. Dann findet er heraus, dass diese Münze zu einem verborgenen Viertel führt, das auf keiner Karte zu finden ist. Dort findet er heraus, dass er das Wunderkind ist, doch was bedeutet das für ihn und für alle anderen um ihn herum?

- Meinung -

G.L. D´Andreas erster Roman bildet den Auftakt einer Trilogie um den Jungen Caius, der ein Wunderkind sein soll, doch warum das so ist, ist mir hier verborgen geblieben, wie so einiges mehr. Die Geschichte ist für meinen Geschmack einfach zu konfus und stellenweise regelrecht wirr, man weiß gar nicht was vor sich geht und wohin die Reise noch gehen soll. Sicher ist nur, dass Caius der Protagonist ist, man kennt seinen Gegenspieler, aber was sonst so vor sich geht hinterlässt bei der Hörerschaft nur ein Stirnrunzeln. Ich will der Story nicht das Potential absprechen und vielleicht bringen die nächsten beiden Bände die große Erleuchtung, worum es hier überhaupt geht, aber ein Auftakt sollte einfacher zu verstehen sein und mehr "Fleisch" zu bieten haben. Lediglich das Genre ist hier klar, es geht in Richtung Fantasy und Mystery, aber alles andere ist noch höchst unklar. Deshalb kann ich der Spielzeit von ca. 304 Minuten auf 4 CDs keinen durchgängigen Unterhaltungsfaktor attestieren, dafür geht es hier zu konfus zu.

Die ganze Sache wird dafür recht erträglich gestaltet, gibt hier nämlich ein gewisser Simon Jäger den Erzähler somit kann man sich automatisch sicher sein, dass dieser Bereich in besten Händen liegt und man eine sehr ordentliche Performance zu hören bekommt. Ich würde sogar behaupten, dass Jäger der Grund ist, warum man hier nicht vorzeitig abbricht und doch die Produktion bis zum Ende anhört. Er verleiht den meisten Charakteren einen ganz eigenen Klang, so dass man diese ohne Mühe auseinander halten kann, er spielt viel und liest seinen Text nicht stumpf runter, aber das ist auch gar nicht seine Art. Von dieser Seite her muss man such jedenfalls nicht mal ansatzweise irgendwelche Sorgen machen, sprechertechnisch gibt es nichts zu beanstanden.

Am Anfang gibt es einen Einspieler und auch am Ende jeder CD kommt dieser zum Einsatz und verantwortlich zeichnet sich dafür einmal mehr Andy Matern. Er sorgt damit direkt für die richtige stimmungstechnische Ausgangslage, so wie man es von seinen Musiken auch kennt, die er für die Hörbücher von Lübbe Audio eingespielt hat.

Schade, von dieser Produktion habe ich deutlich mehr erwartet, vor allem inhaltlich bleibt dieses Werk der Hörerschaft doch einiges schuldig. Wer sich von einer recht wirren Story nicht abschrecken lässt und sich mit einem bestens aufgelegten Simon Jäger begnügt, der kann hier reinhören, alle anderen sollten sich nach Alternativen umschauen.

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Baumhaus Verlag

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