Das hat sich Philip Odell (Albert C. Weiland) ganz anders vorgestellt, das dürfte sicher sein. Er soll eigentlich Paula Ballard suchen, denn das Fotomodell und Adoptivtochter eines Londoner Unternehmers ist verschwunden, doch dann wird die ganze Sache persönlich, denn Heather (Brigitte Dryander) wird entführt und Odell erpresst. Er soll Ware nach Paris schmuggeln und dabei wird er von der schönen Margaret begleitet. Was wird hier wirklich gespielt und wird dieser Fall ein gutes Ende nehmen?
- Meinung -
Es ist nicht unüblich, dass sich diese Straßenfeger ihre Zeit nehmen, um ihre Story zu erzählen, eigentlich ist es sogar an der Tagesordnung, aber in diesem Fall habe ich es dann doch als zu langatmig und träge empfunden, das hier ist für meinen Geschmack einer der schwächeren Odell-Fälle, wenn nicht sogar der schwächste. Fast vier Stunden lang ermittelt Odell in einem leidlich spannenden Fall und man fiebert dem Ende sicherlich nicht entgegen, weil das Hörspiel so packend ist. Es kann auch daran liegen, dass dieser Einsatz für den Ermittler mit der großen Klappe ziemlich nachgeschoben wirkt, das Produktionsjahr ist 1971. So oder so überzeugt die inhaltliche Seite nur sehr bedingt und da hat mich bisher jedes andere Werk nach Lester Powell mehr begeistert. Mag sein, dass nur die Adaption später nachkam, dennoch waren die Bearbeitungen schon mal deutlich knackiger, kurzweiliger und amüsanter.
An der Sprecherriege gibt es jedenfalls herzlich wenig auszusetzen, die bekannten Sprecher sind mit von der Partie und die haben bisher immer gute Arbeit geleistet, das hier ist in keinster Weise anders. Albert C. Weiland und Brigitte Dryander sind einmal mehr als Duo Odell/McMara zu hören und das Zusammenspielt stimmt und es macht auch diesmal wieder Spaß, den beiden zu lauschen. Das klingt alles sehr glaubwürdig und realistisch, was daran liegt, dass früher bei den Aufnahmen auch gespielt wurde. Die Sprecher verkleideten sich und spielten die Szenen meistens im Ensemble gleich durch, so dass es kein Wunder ist, dass man jedem seine Rolle abkauft. Ansonsten bringt es nicht viel, wenn man jetzt alle Schauspieler auflisten würde, da die Namen heutzutage kaum noch jemandem etwas sagen dürften. Wichtig ist das Ergebnis und das kann sich einmal mehr absolut hören lassen, da gibt es keine Zweifel.
Ich frage mich, was die Macher damals geritten hat, eine gänzlich andere Untermalung als sonst zu komponieren und einzusetzen. Dadurch entsteht ein gänzlich anderes Flair und keines, das ich begrüße. Elektronisch anmutende Klänge ertönen hier, die man eher bei den "Triffids" vermuten möchte, aber nicht bei einem derartigen Krimi. Schade, aber auch in diesem Bereich bekommt man zu hören, dass die Produktion nachgeschoben worden ist.
Das war leider nichts, ein zäher Fall für Philip Odell, der nur im sprechertechnischen Bereich überzeugen kann, sonst eher sehr schwach ist und nur sehr bedingt zu unterhalten weiß. Sammler werden zwar zugreifen, damit man seine Straßenfeger auch komplett hat, einen anderen Kaufgrund kenne ich leider nicht.
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