Jed DeLanda lebt in den Tag hinein, sein Leben ist ein Spiel. Doch durch das mysteriöse Brettspiel, das er von seiner Mutter geschenkt bekommen hat, wird es deutlich ernster. Zum einen hilft ihm das Brettspiel an der Börse, er spekuliert erfolgreich, doch das ist nur die angenehme Seite. Die unangenehme Seite zeigt, dass das Ende der Welt naht und zwar am 21.12.2012. Hat der neu entdeckte Maya-Codex Recht? Sagt das Spiel wirklich den Weltuntergang voraus?
- Meinung -
Multitalent Brian D´Amato legt hier den Auftakt zu einer Serie rund um den Maya-Kalender und dem angeblich für das Ende des Jahres 2012 vorgesehenen Weltuntergang vor. Wie gesagt, nur der Auftakt, denn hier geht es zunächst in erster Linie um das Spiel der Mayas, das Jed exzessiv spielt und das auf das Ende der Welt hindeutet. Da mag man zunächst einmal denken, dass dies bei einer Spielzeit von 628 Minuten auf 8 CDs nicht gerade kurzweilig und unterhaltsam sein kann, doch das ist es absolut. Man will die ganze Zeit über wissen, ob das Ende der Welt wirklich ansteht und verfolgt gebannt jedes Spiel Jeds und immer wieder wird der Schwierigkeitsgrad erhöht. Wird er sich am Ende dadurch umbringen oder steht wirklich das Ende der Welt an? Das wird im ersten Teil natürlich noch nicht verraten, aber der Grundstein für ein episches Abenteuer ist gelegt und das einzige inhaltliche "Manko" dürfte sein, dass es den zweiten Teil noch nicht gibt. Komplex, faszinierend, innovativ und obendrein kommt einem alles auch sehr gut recherchiert vor, klasse!
Doch wird diese Produktion auch entsprechend vorgetragen? Auf jeden Fall und dafür ist Volker Lechtenbrink verantwortlich, den man aus den aktuellen Perry Rhodan Hörspielen von STIL kennen dürfte. Er macht einen richtig guten Job, er liest lebendig vor, geht bestens mit dem Text mit und hinterlässt einen erstklassigen Eindruck. Lechtenbrink bekommt den lockeren Ton Jeds auch sehr gut hin, teilweise wirkt er schon recht schnodderig, was ihn aber sympathisch und glaubwürdig klingen lässt. Einen Kritikpunkt gibt es aber, nämlich die Aussprache diverser Namen, die will nicht so ganz sitzen. Dadurch zünden ein paar Pointen bzw. Anspielungen nicht, wenn er z.B. "Wenkmann" anstatt "Venkman" sagt und das zieht sich ein wenig durch die gesamte Produktion. Da müssen Lechtenbrink und im Endeffekt auch die Regie bei den kommenden Teilen besser aufpassen, damit die Lesung insgesamt noch ein Stück überzeugender rüberkommt.
Am Anfang und am Ende gibt es Panflötentöne, die zur Thematik passen und so für das richtige akustische Setting sorgen. Eine inszenierte Lesung ist das hier trotzdem nicht, doch das macht unterm Strich nichts, da die Darbietung von Volker Lechtenbrink richtig gut ist. Er sorgt mit seiner Performance für ausreichend Atmosphäre und man dürfte keine Probleme haben, sich die Kulissen vor dem geistigen Auge vorzustellen.
Ein richtig starker Auftakt und man darf gespannt sein, wie Jeds Abenteuer weitergehen werden. Steht uns wirklich das Ende der Welt bevor oder hat der Maya-Codex einen gravierenden Fehler? Wer auf epische Geschichten steht, die gerne auch mal SF-Elemente beinhalten dürfen, der macht mit 2012 absolut nichts falsch.
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