Bekloppte Hörspiele

Dallas Nr. 1
- Familienprobleme -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

Die Ewings sind die mächtigste Familie in Dallas, ihnen steht die Familie Barnes gegenüber. Ihr Alltag besteht aus Intrigen, Geld und Macht, etwas anderes gibt es für beide Familien nicht und das nun schon über mehrere Generationen. Allen voran kann man J.R. Ewing für eine ganze Menge Intrigen verantwortlich machen, doch diesmal wollen die Barnes ihm einen Strich durch die Rechnung machen, indem man einen Senator, einen Freund der Ewings, aus dem Rennen nehmen und so diese empfindlich treffen!

- Meinung -

Ein Klassiker der TV-Unterhaltung auch wenn man den geistigen Nährwert natürlich anzweifeln darf. Rednecks hauen sich gegenseitig mit Geldsäcken, Ölpipelines oder nackten Tatsachen was vor die Omme und am Ende lachen sowieso die Ewings zuletzt. Da kann man sich direkt die Frage stellen, ob die Hörspielwelt jemals eine O-Ton-Bearbeitung brauchte. Nicht wirklich, denn hier geht es zu wie immer, Typ A treibt es mit Frau B, Typ C spinnt eine Intrige, die Familie A ins Unglück stürzen soll. Man kann es augenzwinkernd als prähistorischen Trash abtun, aber damit ist es nicht getan und es bleibt einfach langweilige Unterhaltung. Wer sich für Soaps interessiert, der wird wohl seinen Spaß daran haben, aber welcher Hörspielfan stürzt sich schon gierig auf diese Schmalspurunterhaltung?

Viele bekannte Synchronsprecher und von dieser Seite her weiß die Produktion schon recht gut zu gefallen. Wolfgang Pampel als fieser J.R., Hans-Jürgen Dittberner als braver Bobby, Heinz-Theo Branding und Claus Jurichs als Mitglieder der Barnes Familie und ein Gastauftritt von Jürgen Kluckert als Ray Krebbs. Alles schön und gut und da es nur die Tonspur der TV-Serie ist kann man hier eigentlich nichts gegen die Aufnahmen sagen. Lediglich der Erzähler Lothar Rehfeldt wurde neu eingemischt, aber das war es dann auch schon. Er liefert keine schlechte Arbeit ab, aber da hätte man auch einen besseren, bekannteren Sprecher für nehmen können.

Bei der Musik fällt häufig auf, dass sich Europa beim Schnitt keine Mühe gegeben hat, denn dieser ist oft unter aller Sau. Da hört man noch kurz ein Musikstück anfangen und schwups, Schnitt. Sehr schlechte Arbeit! Was die Musik an sich betrifft so hat man es sich hier einfach gemacht und nur gelegentlich die bekannte Orchestermusik eingemischt, immer wieder lässt man aber einfach die Musik der Serie drin, was auch Sinn macht, da viele Orchesterklänge, mögen sie noch so toll sein, einfach nur schrecklich unpassend sind und der Hörer dann unweigerlich an Masters oder Perry Rhodan denken muss, aber nicht an die Ewings.

Zum Glück blieb dieser Serie der Erfolg erspart und es erschienen "nur" 10 Folgen, aber was wäre bei einem phänomenalen Siegeszug passiert? Springfield Story, California Clan und Co. ebenfalls in einer "wunderschönen" Bearbeitung? Man sollte an sowas besser gar keinen Gedanken verschwenden. Es ist schon schlimm genug, dass es diese Serie hier überhaupt in einer O-Ton-Bearbeitung gibt, das reicht. Leider meinen Händler auch noch für so einen Schrott dickes Geld verlangen zu müssen, aber warum eigentlich? Wollen die auch reich wie die Ewings werden? Jedenfalls wird hier eine miese Bearbeitung geboten, die wohl niemanden interessieren dürfte bzw. sollte.

Der Link:
Europa

Diskussion:
Forum

Zurück