Dorian Hunter (Sascha Rotermund) unternimmt mit seiner Frau Lilian (Tina Eschmann) eine Busreise, doch dies wird sicherlich kein angenehmer Urlaub für das Ehepaar. Es befinden sich nämlich noch einige andere Mitreisende im Bus, die keinen allzu guten Eindruck auf die Hunters machen. Wer sind diese Gestalten und was ist ihr Ziel? Schnell erfährt Dorian, dass sie alle etwas miteinander verbindet und der Schrecken nimmt seinen Lauf. Was erwartet sie alle im Schloss der Gräfin von Lethian (Isabella Grothe von Weltzien)?

- Meinung -

Nocturna Audio versucht sich an der Rückkehr des Dämonenkillers, aber gelingt das auch? Susa Gülzow hat sich an die Bearbeitung gemacht und ihre bisherigen Werke kann man bisher leider nicht unbedingt als meisterlich bezeichnen, doch vielleicht kommt es diesmal ganz anders? In der Tat, denn auch wenn mir diese Auftaktfolge doch etwas zu lang geraten ist, eine Stunde Spielzeit hätte es auch getan, so kann diese Story in der Neuauflage überzeugen. Sie wirkt frischer, auch wenn sie nicht die beklemmende Atmosphäre der Europa-Fassung erzeugen kann, aber für einen zeitgemäßen Neustart kann man mit dem Ergebnis zufrieden sein. Die Charaktere werden vorgestellt, die Grundlage für eine hoffentlich folgende Serie wird geschaffen und der Hörer bekommt Appetit auf mehr, denn er will wissen, wie es mit Dorian Hunter weitergehen wird.

Die Sprecher und Sprecherinnen können fast alle überzeugen, die Sprecherliste an sich liest sich schon ziemlich beeindruckend. Sascha Rotermund übernimmt hier die Hauptrolle und dafür, dass es seine erste in einem Hörspiel sein dürfte, macht er das sehr souverän und man kauft ihm die Rolle als Dorian Hunter sofort ab. Das gilt auch für Tina Eschmann, die seine Frau Lilian spielt und besonders im späteren Teil des Hörspiels zeigt sie, wie gut sie spielen kann, ohne viel verraten zu wollen. Als Erzähler konnte man Stephan Schwartz gewinnen, eine gute Wahl, ihn hört man in Hörspielen leider viel zu selten. Mit Nicolas König, Robert Missler, Wolf Frass, Isabella Grothe, Sascha Draeger und vielen weiteren konnte man Profis allererster Güte ins Studio holen und es macht einfach grossen Spass diesen bei der Arbeit zu lauschen. Weniger glücklich finde ich da aber die Rolle des Vukujevs, den Konstantin Graudus hier verköpert. Für mich eine Fehlbesetzung und zudem hätte hier jeder Sprecher einen schlechten Stand, denn im Vergleich zu Jürgen Thormanns damaligen Auftritt, hat eigentlich niemand eine Chance. Graudus klingt für die Rolle einfach zu jung und irgendwie auch nicht "schwachsinnig genug". An und für sich versucht er zwar das Optimum aus seinem Auftritt zu machen, aber das gelingt ihm leider nicht ganz, wobei der weniger bei ihm liegt, viel eher bei der Besetzung an sich.

Die Musik ist top, die Atmosphäre kommt mühelos auf. Auch wenn ich die bedrückende und beklemmende Stimmung der damaligen Vertonung vermisse, so gibt es in einigen Szenen dennoch eine gruselige Grundstimmung. Die Musik von Michael Berg und Roman Rossbach ist durchweg gelungen und passt zur Handlung und insgesamt kann die Untermalung mit jeder anderen Produktion mithalten. In der Hinsicht muss man sich also nicht vor der Konkurrenz verstecken und als Sahnehäubchen gibt es noch einen schönen Titelsong, den man gehört haben sollte.

Besondere Aufmerksamkeit verdient auch die Aufmachung, ein aufklappbares Cover, dass zum einen natürlich alle relevanten Infos zur Produktion und auch einen Einblick in die Vorgeschichte des Dämonenkillers liefert, zum anderen auch das tolle Cover und weitere Bilder von Mark Freier präsentiert, die wahrlich einen Augenschmaus darstellen.

Mit diesem Neustart kann ich wunderbar leben und diese Produktion ist allemal empfehlenswert. Wer einen Dämonenkiller hören will, der ein Update erfahren hat, der kann hier ruhigen Gewissens ein Ohr riskieren und wird danach sicherlich nicht enttäuscht sein. Hoffentlich wird aus diesem Auftakt noch eine Serie, zu wünschen wäre es Nocturna Audio auf jeden Fall!

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