Bekloppte Hörspiele

Die Currywurstlüge
(terzio)

Captain Blitz urteilt:

Was ist nur in Werners (Kurt Krömer) Wurstbude los? Ist sie die Quelle für eine seltsame Krankheit? Alles deutet darauf hin, denn der Graslöwe und die Biene Lü (Stefan Kaminski und Britta Steffenhagen) haben die Fährte aufgenommen und diese führt zu den Menschen, genauer gesagt zum Imbiss. Können die beiden mit Hilfe von Kindern das Rätsel der geheimnisvollen Schlafkrankheit lösen und ein Heilmittel finden?

- Meinung -

Tja, was soll man dazu sagen? Da fehlen mir fast schon die Worte, denn was aus der an sich gut gemeinten Intention dieser Produktion gemacht wurde, ist einfach völlig daneben. Im Sinne der Umwelt kann das abgelieferte Werk sicherlich nicht sein, denn dafür geht es einfach zu abstrus und klamaukig zu, einen ersten Unterton konnte ich hier zu keinem Zeitpunkt feststellen, das Ziel wurde somit um Längen verfehlt. Für mich stellt sich auch die Frage, was Charaktere wie der Graslöwe, die Biene Lü oder Professorin Schunckel bewirken sollen, denn sie sind einfach eindimensional und farblos, da dürften Kinder kaum für Umweltschutz begeistert werden.

Man versucht hier zum einen mit prominenten Namen zu locken, aber Anke Engelke und Kurt Krömer sind für ein ernstes Thema einfach die falschen Sprecher. Krömer spricht den nervigen Wurstbudenbesitzer, Anke Engelke die nicht minder nervige Professorin Schunckel, sympathisch ist hier kein Charakter, was aber bei einer derartigen Produktion notwendig ist, wenn die vornehmlich junge Hörerschaft eine gewisse Bindung zu ihnen aufbauen soll. Stefan Kaminski konnte mich hier als Graslöwe noch am ehesten überzeugen, doch die Figur an sich hat mich nicht umgehauen. Sie gibt Kaminski nicht die Möglichkeit, sich richtig zu entfalten, was aber gerade bei einem Sprecher von seinem Kaliber wichtig ist. Sonst bleibt nicht mehr viel zu den Sprechern und Sprecherinnen zu sagen, der Nachwuchs klang ein wenig hölzern, da hätte die Regie mehr aus ihnen heraus kitzeln müssen.

Die Untermalung ist zweckdienlich, mehr auch nicht, es kommen vornehmliche Geräusche zum Einsatz. Diese können sich hören lassen, es sollte den Hörern mühelos gelingen sich die jeweiligen Szenen vorzustellen, das ist aber auch schon der einzig positive Ansatz, den ich aus dieser Produktion ziehen konnte.

Da würde ich mir lieber lachend siedend heisses Frittenfett in die Ohren kippen, als der Currywurstlüge nochmal Aufmerksamkeit zu schenken. Die Message wird hier zu keinem Zeitpunkt vernünftig transportiert, das Ergebnis ist eine mittelschwere Katastrophe, hier wird eine lobenswerte Absicht nicht mal ansatzweise passend umgesetzt. Vorsicht, diese Currywurst bleibt im Halse stecken!

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Terzio

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